Öko? Logisch?

Wie in allen anderen Altersgruppen, ist auch bei den 14- bis 29-Jährigen das ökologische Bewusstsein stärker ausgeprägt als entsprechende Verhalten. Klimaschutz endet oft an der eigenen Komfortzone.  Die Studie „Jugend in Deutschland – Winter 2021/22“ zeigt, dass die Jugend in Deutschland nicht so „grün“ ist, wie sie manchmal unter dem Eindruck von aktiven Umweltbewegungen wahrgenommen wird. Der Anteil der Befragten, die bereit sind, dauerhaft auf ein eigenes Auto oder auf Flugreisen zu verzichten, ist mit 19, respektive 27 Prozent, noch gering.

Rund 60 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sind regelmäßig privat mit einem Auto unterwegs. Hoch ist immerhin der Anteil derer, die hin und wieder neue Verhaltensweisen erproben und möglicherweise auf lange Sicht bereit sind, ihr Verhalten zu verändern. Nur eine Minderheit bringt die Kraft auf, sich der großen Herausforderung zu stellen, und den eigenen Lebensstil aktiv zu verändern, obwohl sie das selbst stark befürwortet,“ betont Simon Schnetzer, der Herausgeber der Studie. Und der renommierte Jugendforscher und Co-Autor Prof. Klaus Hurrelmann ergänzt: Die große Mehrheit ist noch nicht bereit, die liebgewordenen Gewohnheiten in den Bereichen Konsum, Mobilität, Ernährung aufzugeben und wartet erst einmal auf Entscheidungshilfen durch die Politik“. Die Studie zeigt auch, wie stark die 14- bis 29-Jährigen von der Pandemie betroffen sind und zeigt sowohl eine hohe Impfquote (69 Prozent vollständig geimpft) als auch eine hohe Impfbereitschaft der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Corona-Schock lässt nur langsam nach

40 Prozent der Befragten klagen aktuell immer noch über Beeinträchtigungen ihrer psychischen Befindlichkeit, obgleich die tatsächlich erlebten Einschränkungen nicht ganz so gravierend sind, wie von ihnen zu Beginn der Pandemie befürchtet wurde. Der größte Teil der jungen Leute hat sich inzwischen mit den veränderten Bildungs- und Arbeitsbedingungen (Homeschooling, Homeoffice usw.) arrangiert und sich pragmatisch auf sie eingestellt.

69 Prozent der 14- bis 29-Jährigen bereits vollständig geimpft.

Im Sommer 2021 hatten 60 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen angegeben, sich impfen lassen zu wollen (LINK zu den damaligen Ergebnissen), mittlerweile sind fast 70 Prozent nach eigenen Angaben vollständig geimpft. Weitere Vergleiche der Ergebnisse der beiden Wellen zeigt das Chart am Ende des Texts.

Die große Mehrheit der 14- bis 29-Jährigen zeigt sich impfbereit. Simon Schnetzer erklärt: „Die jungen Leute sehnen sich danach, so schnell wie möglich ihre Freiheiten für die Lebensgestaltung zurückzugewinnen.“ Obwohl sich nur 19 Prozent vor einer Infektion sorgen, hält sich die überwiegende Mehrheit nach wie vor an die AHA-Vorsichtsregeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske), und nimmt Rücksicht auf Freunde und Familie. Ein knappes Fünftel der jungen Leute bezeichnet sich selbst als Impfverweigerer oder -skeptiker. Dieser Wert ist seit dem Sommer 2021 unverändert und liegt auf der gleichen Höhe wie in der älteren Bevölkerung.

„Jugend in Deutschland – Winter 2021/22“ ist eine Studie unter 14- bis 29-Jährigen zu den Themen Corona, Klima und Politik. Insbesondere geht es um die Erholung nach dem Corona-Schock, die großen Sorgen der Jugend (Klima und Rente), ihre Bereitschaft zu Verzicht und Umweltschutz sowie um die konkreten politischen Einstellungen. Die im halbjährlichen Turnus erscheinende Jugendstudie greift wichtige aktuelle Themen der Generation Z und Y auf, beleuchtet sie mit einer gründlichen Analyse der repräsentativen Statistik und erzählt anschauliche Geschichten hinter den Zahlen. Die Studie sowie die Tabellenbände sind kostenpflichtig