56 Prozent der Schüler über 14 Jahre bekunden ein „sehr“ oder „eher“ großes Interesse an Geschichte. Klingt gut, muss aber nicht unbedingt entsprechendes Wissen auf diesem Gebiet bedeuten: Dass Auschwitz-Birkenau ein Konzentrations- und Vernichtungslager war, wissen zum Beispiel nur 59 Prozent der Schülerinnen und Schüler (aber 86 Prozent der Gesamtbevölkerung).
Der Geschichtsunterricht hat überdies ein Image-Problem: Während mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler angibt, sich selbst für Geschichte zu interessieren, glauben drei Viertel nicht, dass ihre Mitschüler besonders viel mit dem Thema anfangen können.
Die Qualität ihres Geschichtsunterrichts schätzen die befragten Schülerinnen und Schüler dennoch als gut ein. Drei Viertel der Schülerinnen und Schüler (75 Prozent) meinen, dass die Inhalte in ihrem Unterricht anschaulich und nachvollziehbar dargestellt wurden. Jeweils zwei Drittel sagen, dass in ihrem Unterricht interessante und vielfältige Themen bearbeitet wurden (69 Prozent) und ihr Geschichtslehrer bei ihnen Interesse für die behandelten Themen wecken konnte (66 Prozent).
Was Geschichtsunterricht vermitteln soll, darüber sich Schüler und Erwachsene weitgehend einig; 95 Prozent der Deutschen finden es sehr wichtig oder wichtig, dass Schüler in der Schule Geschichtsunterricht haben. Die meisten wünschen sich einen Unterricht, der dazu befähigt, Inhalte kritisch zu hinterfragen (93 Prozent) und Lehren für die Gegenwart ziehen zu können (92 Prozent). Die gleichen Prioritäten setzen auch Schülerinnen und Schüler.
Diese Ergebnisse stammen aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Körber-Stiftung. Hierfür wurden im Juli und August 2017 1.009 Bundesbürger ab 14 Jahren sowie 502 Schülerinnen und Schüler zu Stellenwert und Inhalten des Geschichtsunterrichts befragt. Die Körber-Stiftung beschäftigt sich mit den Themenfeldern demografischer Wandel, Innovation und internationale Verständigung.
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