Drei Viertel der deutschen Verbraucher achten beim Einkaufen auf die Nachhaltigkeit der Produkte – sagen sie jedenfalls. Knapp die Hälfte der Konsumenten gibt dafür nach eigenen Angaben in der Pandemiezeit mehr Geld aus als früher. Je jünger die Zielgruppe, desto wichtiger und selbstverständlicher wird nachhaltiger Konsum, so eine neue McKinsey-Studie.
Nachhaltiger Konsum hat in der Pandemie an Bedeutung gewonnen und ist generationsübergreifend im Mainstream angekommen. Je jünger die Konsumenten, desto mehr Wert legen sie auf Nachhaltigkeit. 60 Prozent der Generation Z, also der 15- bis 23-Jährigen, sind bereit, für nachhaltige Produkte, tiefer in die Tasche zu greifen.
Bereitschaft, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen – nach Altersgruppen
15- bis 23-Jährige: 60 %
24- bis 39-Jährige: 57 %
40- bis 55-Jährige: 48 %
Über 55-Jährige: 39 %
In der jungen Zielgruppe gibt fast jeder Fünfte (18 Prozent) an, für nachhaltige Produkte sogar einen Preisaufschlag von mehr als 20 Prozent in Kauf zu nehmen. Vor allem für nachhaltig produziertes Gemüse, Obst, Fisch- und Fleisch ist die Generation Z bereit, tiefer in die Tasche zu greifen (jeweils 69 Prozent der 15- bis 23-Jährigen. Geringer ausgeprägt ist die Bereitschaft der jungen Konsumenten für Nachhaltigkeit mehr zu zahlen bei Kosmetikprodukten (44 Prozent), bei süßen und herzhaften Snacks (38 Prozent) und bei Fertiggerichten (36 Prozent). Mehr dazu im Chart (s. u.)
Die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltige Produkt auszugeben, sinkt mit zunehmendem Alter und wächst mit zunehmendem Einkommen. Auch von den Geringverdienern (Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro) aber geben immerhin 45 Prozent an, mehr für Nachhaltigkeit ausgeben zu wollen. Von den Befragten mit einem Einkommen über 4.000 Euro sind es 60 Prozent. Nachhaltigkeit ist eben nicht nur eine Frage der Prioritäten, sondern auch des Portemonnaies.
Wie immer bei solchen Themen, sind die Prozentwerte mit einer gewissen Vorsicht zu genießen – was den Wert der Studie (gerade bzgl. der Unterschiede nach Altersgruppen) nicht schmälert. Menschen tendieren aber dazu, sozial erwünschte Antworten zu geben. Und nicht jeder, der angibt, mehr für nachhaltige Produkte auszugeben, trifft am Supermarkt-Regal auch die entsprechende Entscheidung.
Über die Studie und Link zum Gratis Download
Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Befragung von McKinsey & Company unter mehr 5.000 Konsumenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz Anfang Dezember 2020. Die Unternehmensberatung stellt die Studie unter diesem Link zum Gratis-Download zur Verfügung (in englischer Sprache).
Quelle: McKinsey & Company
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