Das Interesse an Nachrichten lässt in der jungen Zielgruppe nach, entsprechend auch deren Konsum. Im Vergleich zum Vorjahr ist die News-Nutzung 18- bis 24-Jähriger über alle Medien – sogar online – zum Teil erheblich gesunken. Dies geht aus dem Reuters Institute Digital News Survey 2016 hervor, dessen Ergebnisse für Deutschland das Hans-Bredow-Institut aufbereitet hat.
Drei Viertel der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren haben demnach in der letzten Woche Online-News genutzt. TV-Nachrichten guckte nach eigenen Angaben in den letzten sieben Tagen nur rund die Hälfte (54 Prozent). Radio-News hörte sich ein Drittel (33 Prozent) an und rund ein Viertel (26 Prozent) interessierte sich für Nachrichten in Printmedien. Der Anteil der 18- bis 24-Jährigen, die für Nachrichten auf das Medium Fernsehen zurückgriffen, ging um 18 Prozentpunkte zurück. Radio verlor sieben, die Printmedien acht Prozentpunkte und sogar der Anteil der Online-News-Nutzer sank gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte.
Während 81 Prozent der über 55-Jährigen überaus/sehr an Nachrichten interessiert sind, trifft dies nur auf 54 Prozent der 18- und 24-Jährigen zu. Im Vorjahr hatten noch 68 Prozent dieser Zielgruppe ein entsprechend großes Interesse bekundet. Die (halbwegs) gute Nachricht zum Thema Nachrichten: Trotz des deutlich nachlassenden Interesses nimmt sie noch eine überwältigende Mehrheit von 86 Prozent der jungen Erwachsenen mehrmals in der Woche zur Kenntnis.
Auf Online-News wird am häufigsten per Smartphone zugegriffen. 69 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gaben an, in der letzten Woche über ihr Handy Nachrichten bezogen zu haben – via PC/Laptop war es weniger als die Hälfte. 21 Prozent der 18- bis 24-Jährigen konsumieren Nachrichten ausschließlich aus Internet-Quellen; darunter sind acht Prozent, die News nur in sozialen Medien suchen.
Für den Reuters Institute Digital News Survey 2016 wurden in 26 Ländern insgesamt 53.330 Personen online befragt, davon 2.035 in Deutschland. Die Studie wird seit 2012 jährlich durchgeführt. In Deutschland ist das Hans-Bredow-Institut Kooperationspartner des Reuters Institute for the Study of Journalism, Oxford. Das Hamburger Institut hat die Ergebnisse für Deutschland in einem 69-seitigen Bericht aufbereitet, der auch Ergebnisse zum Vertrauen in Nachrichten und Journalisten (beides in der jungen Zielgruppe eher gering ausgeprägt), zu Themeninteressen und Zahlungsbereitschaft enthält.
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