Wohnen

Wohnst Du schon oder mietest Du noch?

Junge Erwachsene in Deutschland glauben immer weniger daran, dass sie irgendwann einmal eine eigne Immobilie besitzen werden. 83 Prozent der 22- bis 29-Jährigen leben derzeit zur Miete. 34 Prozent gehen nicht davon aus, dass sich dies in naher oder ferner Zukunft ändern wird. Was künftigen Immobilienbesitz angeht, ist die deutsche Erben-Generation damit deutlich pessimistischer als Spanier, Briten oder Franzosen. 

Neues Biedermeier in Österreich?

Wohl nicht nur dort. Ihr Zuhause gilt 97 Prozent der Österreicher vor allem als persönlicher Rückzugsort. Gerade die unter 30-Jährigen halten „Wohnen für extrem wichtig“. Die junge Generation will denn auch am dringlichsten ein Eigenheim besitzen und schätzt den Bau oder Kauf einer Immobilie höher als Teil eines gelungenen Lebens ein als ihre älteren Mitbürger. 

Möbelkauf ohne Möbelhaus

Der Kauf eines neuen Sofas vom Sofa aus ist noch eher die Ausnahme als die Regel. Am beliebtesten ist der Möbelkauf jenseits des Möbelhauses bei den 30- bis 49-Jährigen: Fast die Hälfte der Onlineshopper (46 Prozent) dieser Altersgruppe hat schon mal Einrichtungsgegenstände im Internet erworben, so eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Teenager und Twens haben beim Online-Möbelkauf (39 Prozent) offenbar noch Nachholbedarf. Doch der Schein trügt …

Upcycling statt Recycling

Upcycling – also aus alten Dingen Neues, Höherwertiges zu schaffen – liegt im Trend. Anleitungen, wie sich aus ausgedienten Holzpaletten Möbel bauen lassen, gibt es im Netz palettenweise. Wie alte Tassen und Schüsseln zu Lampen mutieren, wird auf YouTube x-fach dokumentiert. Skier werden zu Garderobenständern, Bücher zu Regalen, Plastikrohre zu Sesseln und Billardkugeln zu Teelichthaltern. Dumm nur, dass der Begriff „Upcycling“ lange nicht so bekannt ist wie der Hype, der darum gemacht wird.

Trendsport Extrem-Couching

„Wohnst Du noch (bei den Eltern) oder lebst Du schon (in der eigenen Wohnung)?“ Dies ist eine zentrale Frage für den gesamten Möbelhandel – nicht nur für das schwedische Möbelhaus, dessen Slogan wir hier bemüht haben. Junge Erwachsene sind für Einrichtungshäuser und Online-Möbelhandel eine Top-Zielgruppe. Zwar erfreut sich das Hotel Mama vor allem bei jungen Männern etwas länger als früher großer Beliebtheit: Mit dreißig aber sind fast alle flügge: 87 Prozent der Männer und 94 Prozent der Frauen haben dann – zum Teil schon lange – eigene Wohnungen bezogen und/oder eine Familie gegründet. Kein Wunder, dass die junge Zielgruppe viel stärker über die Anschaffung von Möbeln nachdenkt als der Durchschnittsdeutsche.

Vollpension mit Wäscheservice

Das Hotel Mama erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Pinneberger Teppichfirma Hanse Home Collection hat eine Fußmatte zum Thema herausgebracht, Kabel Eins eine Serie und das Statistische Bundesamt jetzt aktuelle Zahlen. Die Gründe für den späten Auszug sind längere Ausbildungszeiten und steigenden Mietpreise, vor allem aber die wachsende Bequemlichkeit der Nesthocker.