Die erste eigene Wohnung oder das erste eigene WG-Zimmer leistet man sich immer später. Der mütterliche Zimmerservice – häufig all inclusive, mit Kochen, Waschen und Bügeln – wird in Deutschland überwiegend von jungen Männern gebucht: Jeder zweite 23-Jährige lebt noch zu Hause.
Von den gleichaltrigen Frauen haben nur 35 Prozent noch nicht aus dem Hotel Mama ausgecheckt. Mit 30 wohnen zwölf Prozent der Männer und fünf Prozent der Frauen nach wie vor bei den Eltern. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus, der Haushaltsbefragung des Statistischen Bundesamts.
Die Anzahl der Nesthocker in Deutschland fällt im europäischen Vergleich allerdings relativ gering aus, wie Eurostat-Zahlen zeigen. Demnach lebten 2013 hierzulande 17 Prozent der 25- bis 34-Jährigen mit ihren Eltern zusammen. Der EU-Durchschnitt lag mit 29 Prozent weitaus höher. Wie in vielen anderen Bereichen zeigt sich auch beim Auszug aus dem elterlichen Haushalt ein Nord-Süd-Gefälle: Während in Dänemark, Schweden und Finnland jeweils weniger als fünf Prozent der 25- bis 34-Jährigen noch bei den Eltern wohnten, ist es in einigen ost- und südeuropäischen Staaten mehr als die Hälfte – beispielsweise in Kroatien (59 Prozent), der Slowakei (57), Griechenland (53) und Bulgarien (51 Prozent).
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