Elke Löw

Junge Versicherungskunden – untreu und unzufrieden

In der jungen Zielgruppe ortet die Versicherungsbranche ihr größtes Potenzial: Während 2015 der durchschnittliche Versicherte in Deutschland 4,9 Verträge bei 2,3 Versicherern hatte, gibt es bei den 18- bis 30-Jährigen mit 3,6 Verträgen noch Nachholbedarf. Allerdings sind die Jüngeren ihren Versicherungen auch weniger treu als die Älteren. Dies geht aus dem Kundenmonitor Assekuranz des Marktforschers YouGov hervor. Parallel dazu zeigt der World Insurance Report 2016 von Cap Gemini, dass die junge Zielgruppe mit den Versicherern viel unzufriedener ist als ältere Klienten.

Neue Paid-Konzepte verzweifelt gesucht

Es ist eine Schicksalsfrage: Haben Print und klassisches TV überhaupt noch eine Chance bei den Millennials? Verleger und Fernsehsender müssen endlich eine zeitgemäße Antwort auf diese Frage finden, glaubt René Lamsfuß, Chief Research Officer der Agentur VivaKi.

Die Millennials sind ja keineswegs desinteressiert; redaktionelle Inhalte sind für sie durchaus interessant. Aber sie lassen sich eben nicht in ein starres Konstrukt pressen. Sie wollen nicht gezwungen werden, ein Magazin am Kiosk kaufen, um einen Artikel lesen zu können. Von einem Abo ganz zu schweigen.

Sportswear: Auf die Marke kommt es an

14- bis 30-Jährige geben im Durchschnitt 458 Euro pro Jahr für Sportswear aus. Über ein Drittel der Befragten investiert sogar mehr als 500 Euro in Sportbekleidung. Zwei Dritteln der jungen Zielgruppe ist beim Kauf von Sportkleidung und -schuhen die Marke „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“. Das sind erste Ergebnisse der Studie Sportswear 2015 des überregionalen Forschungsnetzwerks Access Marketing Management.

Versandkosten wichtiger als schnelle Lieferung

Eile mit Weile. Eine Lieferung am selben Tag ist jungen Online-Shoppern wichtiger als älteren – aber nicht so sehr, wie man angesichts der massiven Bemühungen von Amazon & Co annehmen möchte. Lediglich 30 Prozent der 18- bis 34-Jährigen in den USA und Canada bekunden, dass ihnen Same Day Delivery wichtig sei.

Top-Sportswear-Marken junger Männer

Sportswear-Marken der 14- bis 30-Jährigen

Die Studie Sportswear 2015 der Access Marketing Management, Weidenberg, basiert auf einer persönlichen Befragung von 1300 14- bis 30-Jährigen. Ungestützt wurde nach den drei Lieblingsmarken gefragt. Die Ergebnisse für die großen drei – Adidas, Nike und Puma – sind bei jungen Frauen fast identisch. Auf den Plätzen verändert sich das Bild. So kommt Converse bei den weiblichen Befragten auf Platz vier, gefolgt Asics, Reebok, Vans, New Balance, Jack Wolfskin und Fila.Die Studie analysiert die Positionierung von 25 führenden Sportmarken.

Quelle: Sportswear 2015, Access Marketing Management e.V.

Vorbilder der 15- bis 29-Jährigen

Zusatzinformationen zum Ranking

Grundlagen sind die Daten des Human Brand Index. Die Hamburger Testimonial-Marktforscher haben 50 Prominente daraufhin untersucht, wie stark sie der Altersgruppe der 15-29jährigen als Vorbilder dienen. Die stärkste Vorbildfunktion haben demnach deutsche Schauspieler: Elyas M’Barek führt die Top 10 der Prominenten an: 36 Prozent der 15-29jährigen betrachten den „Fack ju Göhte“-Star als Vorbild. Seine Filmpartnerin Karoline Herfurth liegt mit 26 Prozent Vorbildfunktion auf Platz 4.

Quelle: Human Brand Index /Dr. Grieger & Cie Marktforschung. 15- bis 29-Jährige, die auf die Frage „Hat dieser Prominente eine Vorbildfunktion für Sie?“ mit „voll und ganz“ oder „weitgehend“ geantwortet haben.

Ankommen in Deutschland

Heute geht´s an dieser Stelle mal nicht um Zahlen und Fakten zu einer jungen Marketingzielgruppe. Der Grund: Fast ein Drittel aller Asylbewerber 2015 waren Kinder und Jugendliche. Jetzt hat das Worldvision Institut des gleichnamigen Kinderhilfswerks in der qualitativen Studie Ankommen in Deutschland – wenn geflüchtete Kinder erzählen 10- bis 13-Jährige interviewt, die in Begleitung von Familienangehörigen nach Deutschland gekommen sind. Entstanden sind interessante (und anrührende) Portraits sowie eine Auswertung, die mehr über das Thema Integration sagen als viele Expertenbeiträge.

Teilen für die digitale Beziehungspflege

Von Yahoo haben wir länger nichts mehr gehört. Doch jetzt kommt eine neue britische Studie zu der weltbewegenden Erkenntnis: „Wer Fotos, Artikel oder andere Online-Inhalte über soziale Netzwerke teilt, pflegt damit häufig gezielt Beziehungen“. Ach was. Da wären wir ohne Yahoo nicht drauf gekommen. Die Umfrage fördert aber auch interessantere Ergebnisse zutage. Der Grund: Es wurden nur Social Media-Aktive befragt, die mindestens zwei der Plattformen Twitter, Instagram, WhatsApp oder Tumblr (letztere gehört zu Yahoo) nutzen.