Elke Löw

Mobile Nutzung wo sie geh´n und steh´n

98 Prozent der jungen Erwachsenen sind praktisch immer digital vernetzt unterwegs. Insbesondere die 18- bis 24-Jährigen zeichnen sich gegenüber den anderen Altersgruppen durch die höchste mobile Nutzungsintensität aus – ganz gleich, wo sie geh´n und steh´n:  Man hat es geahnt: Junge Erwachsene sind am Smartphone aktiv, wenn sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind (88 Prozent) und zu Fuß gehen (72 Prozent) – Augen Auf im Straßenverkehr! Das Handy wird aber auch genutzt, wenn sie Freunde treffen (68 Prozent) oder shoppen gehen (64 Prozent). Das freut die Auftraggeber einer neuen Studie – den Fachverband Aussenwerbung und die Out of Home-Mediaagentur Posterselect. 

Snapchat-Nutzer am aktivsten: Vorab-Ergebnisse der JIM-Studie 2017

WhatsApp first: 94 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren in Deutschland tauschen sich regelmäßig über WhatsApp aus. Auf Platz zwei der mindestens mehrmals pro Woche genutzten Kommunikationsanwendungen steht Instagram (57 Prozent), knapp dahinter liegt Snapchat mit 49 Prozent regelmäßigen Nutzern. Facebook wird nur noch von einem Viertel der Jugendlichen regelmäßig genutzt. Dies sind Vorab-Ergebnisse der JIM-Studie 2017 (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs), die heute auf dem Stuttgarter Medienkongress vorgestellt wurden.  Der Detailvergleich der Nutzer von Instagram und Snapchat zeigt, dass Jugendliche auf Snapchat deutlich aktiver sind.

„I bims“ ist das Jugendwort des Jahres 2017

I bims mal wieder. I bims bedeutet soviel wie „Ich bin“ oder „Ich bin’s“ – und ist das Jugendwort des Jahres 2017. In den Top 5 der Jury waren auch die deutlich kreativeren Wortschöpfungen „napflixen“ (ein Nickerchen machen und dabei einen Film laufen lassen), „Noicemail“ (nervige Sprachnachricht), „schatzlos“ (single) und „unlügbar“ (definitiv, unbestritten). Die jährlich neu zusammengestellte 20-köpfige Jury aus Jugendlichen, Medienvertretern und einem Sprachwissenschaftler entschied sich letztlich für „I bims“. Warum bloß?

Wird auch das Jugendwort des Jahres 2017 wieder weitgehend unbekannt sein?

Vermutlich. Zwar sucht Langenscheidt noch bis zum 17. November das „Jugendwort des Jahres 2017“ (hier gehts zur Abstimmung). Das unvermeidliche Lexikon des Verlages „100 Prozent Jugendsprache 2018″ ist aber bereits Ende Oktober  erschienen. Auch in diesem Jahr werden die meisten zur Wahl stehenden Wörter selbst Jugendlichen kaum bekannt sein – worüber wir seit Jahren immer mal wieder „unfly“ (uncool) und „emjionslos“ (ohne Emojis) Noicemails (nervige Sprachnachrichten) absetzen. Nichtsdestotrotz wird Langenscheidt am nächsten Wochenende zum 10. Mal das Jugendwort des Jahres küren. Dankenswerterweise hat YouGov dieses Mal die Deutschen vorab befragt, wie (un-)bekannt die 30 Vorschläge zum Jugendwort des Jahres sind.

Mercedes-Benz sponsert E-Sports

Früher diskutierte man, ob Schach eine Sportart ist ist, heute stellt sich diese Frage bei E-Sports. Immerhin hält jeder fünfte Bundesbürger die Profi-Gamer für Sportler; von den 14- bis 29-Jährigen sind es aber schon 31 Prozent, so eine Bitkom-Umfrage. Mit Mercedes-Benz springt jetzt der erste Automobil-Sponsor auf den E-Sport-Zug auf, um junge Zielgruppen zu erreichen. 

Jugendarbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau

Statistisch gesehen war es für die junge Zielgruppe in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr so leicht Arbeit zu finden wie heute. Während in Europa im letzten Jahr im Schnitt 19 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen* keinen Job hatten, waren es in Deutschland nur sieben Prozent. Damit ist Deutschland, was die Beschäftigungsquote der 15- bis 24-Jährigen Arbeitswilligen angeht, Europameister. Das geht aus dem heute veröffentlichten Statistischen Jahrbuch 2017 hervor, das online gratis zur Verfügung steht.

Der medizinischer Fortschritt wird´s schon richten

Prävention ist für sechs von zehn 14- bis 34-Jährigen kein Thema. Dass man sich als junger Mensch heute wenig Gedanken über die Krankheit von morgen macht, ist an sich nicht allzu verwunderlich. Eher erstaunlich und vor allem bedenklich ist: Die Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge sinkt von Jahr zu Jahr, weil Jugendliche und junge Erwachsene auf den medizinischen Fortschritt setzen. Einer aktuellen Studie zufolge verlassen sich 38 Prozent der Befragten darauf, dass beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen immer besser geheilt werden können. Im vergangenen Jahr vertrat nur knapp jeder Vierte diese Ansicht.