16- bis 18-Jährige in Deutschland verbringen im Schnitt 71,5 Stunden pro Woche im Internet – also rund zehn Stunden täglich. Im Vorjahr waren es noch rund 13 Stunden pro Woche weniger. Die schulische Nutzung des Netzes ist trotz Homeschooling noch überschaubar. Allerdings hat sie sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt – auf 1,3 Stunden täglich. Was die Gerätenutzung betrifft, addiert sich allein die Internetzeit, die ältere Teenager am Smartphone verbringen, zu einer 40-Stunden-Woche. Dennoch erleben Laptop- und Desktop-Nutzung im Lockdown fast so etwas wie eine Renaissance.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nutzung des Internets unter Jugendlichen um 23 Prozent gestiegen. Mit Laptop oder Desktop-PC sind die 16- bis 18-Jährigen im Schnitt gut 21 Stunden pro Woche im Internet. Im Vorjahr waren es nur rund 14 Stunden – ein Anstieg um knapp 50 Prozent.
Schulische Nutzung von Laptops nahezu verdoppelt
In der Corona-Krise waren Homeschooling und Online-Unterricht für viele Teenager wochenlang Alltag. Vor allem die schulische sowie die berufliche Nutzung von Laptops hat sich in der Altersgruppe dementsprechend im Vergleich zu 2019 nahezu verdoppelt – auf 1,3 Stunden täglich. Aber auch Smartphones, Desktop-PCs sowie Tablets nutzen die 16- bus 18-Jährigen häufiger für schulische und berufliche Zwecke als noch vor einem Jahr.
West-Ost-Gefälle bei den digitalen Angeboten der Schulen
Insgesamt bewerten 59 Prozent der 16- bis 18-Jährigen die Online-Angebote der Schulen positiv – jeder dritte ältere Schüler ist damit unzufrieden. „Sehr“ zufrieden sind immerhin 13 Prozent der Befragten. In den ostdeutschen Bundesländern schneiden die digitalen Angebote der Schulen insgesamt schlechter ab als im Westen: Die Hälfte der Schüler im Osten ist mit den digitalen Angeboten ihrer Schule nicht zufrieden. Etwas besser versorgt fühlen sich die Jugendlichen in Süddeutschland: 64 Prozent der Schüler bewerten die Online-Lernangeboten hier gut.
Homeschooling ist indes nicht der einzige Treiber der Internetnutzung der 16- bis 18-Jährigen – auch Entertainment ist gefragter. Die Jugendlichen nutzen nach eigenen Angaben alle internetfähigen Geräte vom Smartphone über Smart-TV bis zur Playstation häufiger als vor der Corona-Krise. Einzige Ausnahme bilden die sogenannten Wearables wie Smartwatches oder Fitness-Tracker.
Besonders Schüler nutzen Smartphone und Laptop wegen Corona häufiger
Während 69 Prozent der 16- bis 18-Jährigen Schüler ihr Smartphone häufiger nutzen als vor der Krise, sind es von denjenigen, die nicht mehr zur Schule gehen, nur 53 Prozent. Zum Laptop greift fast die Hälfte der Schüler häufiger, aber nur ein Drittel derjenigen, die ihre Schulzeit bereits hinter sich haben.
Mädchen surfen deutlich länger per Smartphone als Jungs
Fast acht von zehn Mädchen arbeiten mit einem Notebook, von den Jungen sind es hingegen 57 Prozent. Unpopulärer bei den weiblichen Teenagern ist der Desktop-PC: Während nur drei von zehn Mädchen ihn nutzen, sind es von den Jungen mehr als die Hälfte. Unangefochtener Spitzenreiter bei den Devices ist bei beiden Geschlechtern das Smartphone. Allerdings sind Mädchen mit 44,5 Stunden pro Woche deutlich länger mit ihrem Smartphone online. Jungen surfen damit „nur“ 37,6 Stunden pro Woche. An zweiter Stelle bei den Jungen steht der Desktop-PC, mit dem sie pro Woche fast 15 Stunden durchs Internet surfen, bei den Mädchen wiederum steht der Laptop mit einer Stunde mehr pro Woche auf Platz zwei. Insgesamt nutzen Jungen und Mädchen das Internet nahezu gleich lange: Jungen kommen auf 72,1 Stunden, Mädchen auf 70,9 Stunden pro Woche.
Für die Postbank Jugend-Digitalstudie 2020 wurden im April und Mai dieses Jahres 1.000 Deutsche zwischen 16 und 18 Jahren befragt.
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