TikTok beliebteste Social Media-Anwendung der Kids

Bei den 10- bis 11-Jährigen liegt die Video-App TikTok mit 24 Prozent Nutzeranteil auf Platz 1 der sozialen Netzwerke – vor Snapchat (22 Prozent), Instagram (14 Prozent) und Facebook (vier Prozent). 80 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe nutzen WhatsApp, so eine heute veröffentlichte Studie des Branchenverbands Bitkom.

Drei Viertel der Zehnjährigen in Deutschland haben ein eigenes Smartphone. Die Social Media-Nutzung aber liegt in dieser jungen Zielgruppe noch auf relativ geringem Niveau. Bis zum Alter von 16 bis 18 Jahren steigt die Nutzung aller sozialen Medien an – mit Ausnahmen von TikTok: Die Video-App wird von knapp einem Viertel der 10- bis 11-Jährigen, aber nur von sechs Prozent der 16-bis 18-Jährigen genutzt. Mit TikTok können Kids Musikclips anschauen, kurze Clips aufnehmen und bearbeiten (unter anderem durch das Hinzufügen von Spezialeffekten und Filtern): TikTok liefert die Audiospur (max. 15 Sekunden), die Nutzer nehmen dazu Videos auf (Karaoke goes Social Media). Ab dem 12. Lebensjahr dominiert die Foto- und Videoplattform Instagram (12 bis 13 Jahre: 44 Prozent, 14 bis 15 Jahre: 70 Prozent, 16 bis 18 Jahre: 73 Prozent Instagram-Nutzung). Snapchat rangiert dahinter. Auf Facebook sind vor allem die älteren Jugendlichen aktiv: Zwei von vier (39 Prozent) der 16- bis 18-Jährigen geben dies an.

Musikstreaming ist die meistverbreitete Anwendung
Wichtiger als Telefonieren ist Jugendlichen der Medienkonsum auf ihrem Smartphone. Neun von zehn (88 Prozent) der 10- bis 18-Jährigen Handy-Nutzer streamen damit Musik, 87 Prozent schauen Videos. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) nutzen die Kamera zum Fotografieren und Video drehen, sechs von zehn (61 Prozent) sind damit in sozialen Netzwerken unterwegs. Entsprechend bedeutend ist vielen ihr Smartphone. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) sagt: Ein Leben ohne Handy kann ich mir nicht mehr vorstellen. Im Elternhaus müssen viele aber auch zwischendurch auf das geliebte Gerät verzichten. Für zwei Drittel (65 Prozent) gilt zu Hause in bestimmten Situationen Handyverbot. „Auch Kinder haben ein Recht auf digitale Teilhabe“, so Berg. „Eltern haben die Aufgabe, ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone beizubringen. Dazu gehört auch, dass man sein Handy auch mal beiseitelegt.“

Das Smartphone ist den Jugendlichen lieb und teuer
Im Durchschnitt geben die 10- bis 18-Jährigen, die im Besitz eines Smartphone sind, 13 Euro monatlich für ihr Handy aus – inklusive der Kosten für Telefon- und Datentarife sowie Apps. Die Älteren zwischen 16 und 18 Jahren zahlen mit 17 Euro monatlich am meisten, aber schon bei den 10- bis 11-Jährigen sind es bereits 8 Euro im Monat.

Früh übt sich im Netz
Unabhängig vom Gerät machen die meisten Kinder schon früh ihre ersten Schritte im Internet. Von den 6- bis 7-Jährigen nutzen bereits 40 Prozent zumindest gelegentlich das Internet. Ab 12 Jahren sind dann fast alle (97 Prozent) online. Mit Abstand am beliebtesten ist dabei die Videonutzung –  sowohl bei den jüngeren Internetnutzern ab 6 Jahren (87 Prozent) als auch bei den Jugendlichen ab 16 Jahren (93 Prozent). Anders als die Kleinen nutzen die 16- bis 18-Jährigen die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten im Netz.

Ein Drittel der 16- bis 18-Jährigen (34 Prozent) kauft in Online-Shops ein. 

Verantwortungsbewusste Netznutzung
Viele Kinder und Jugendliche bewegen sich – nach eigenen Angaben! – verantwortungsbewusst im Internet. Zwei Drittel der Internetnutzer zwischen 10 und 18 Jahren (67 Prozent) achten darauf, welche Informationen sie über sich selbst ins Internet stellen. Und mehr als die Hälfte (58 Prozent) hat im Blick, welche Informationen über sie im Internet sichtbar sind.

Wissensquelle Internet
Gleichzeitig dient ihnen das Internet als Wissensquelle. Zwei Drittel (66 Prozent) konnten darüber, ihre Kenntnisse erweitern. Drei von zehn (30 Prozent) sagen: „Durch das Internet konnte ich meine Leistung in der Schule oder Ausbildung verbessern“. Doch das Internet birgt auch Risiken für junge Nutzer. Zwei von fünf Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren (41 Prozent) geben an, dass sie bereits negative Erfahrungen im Netz gemacht haben. Von den Älteren ab 16 bestätigen 22 Prozent, dass sie im Internet Dinge gesehen haben, die ihnen Angst gemacht hätten. Von den 14- bis 15-Jährigen sagt dies ein Viertel (25 Prozent). Auch mit Beleidigungen und Mobbing im Netz sind einige in Berührung gekommen. Im Durchschnitt berichten 14 Prozent der Befragten ab 10 Jahren über solche Erfahrungen.

Die Studie Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt hat Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt. Befragt wurden 915 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren.