16- bis 18-Jährige in Deutschland verbringen im Schnitt 70,4 Stunden pro Woche online. Die meiste Zeit davon entfällt – wenig überraschend – auf das Smartphone, das seinen ohnehin hohen Anteil noch weiter ausbauen kann. Bemerkenswert ist, dass die Internetnutzung über das Handy bei Mädchen deutlich zeitintensiver ausfällt als bei Jungs: Die weiblichen Teenager verbringen im Schnitt fast 50 Stunden mit dem Smartphone (genau: 49,7 Stunden), die Jungs weniger als 40 Stunden (38,1 Stunden). Werbungtreibende müssen sich darauf einstellen, dass Laptop und stationärer PC bei der Onlinenutzung eine immer geringere Rolle spielen – von Jungs aber noch deutlich stärker genutzt werden als von Mädchen.
Teenager und junge Erwachsenen verbringen etwa eine Stunde pro Woche weniger online als im Vorjahr. Zum Vergleich: 2019, also vor der Pandemie mit Lockdowns und Homeschooling, waren es noch 12 Stunden weniger. Das geht aus der repräsentativen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor.
Von allen Geräten mit Internetzugang ist die Nutzung des Smartphones am weitesten verbreitet. Besonders beliebt ist das Gerät bei Mädchen: 95 Prozent von ihnen gehen damit online, aber nur 88 Prozent der Jungen. Hinter dem Handy folgt der Laptop, den 53 Prozent nutzen. Im Vorjahr waren es allerdings noch 67 Prozent der Jugendlichen. Auch die Beliebtheit des Desktop-PCs sank deutlich um neun Prozentpunkte auf 34 Prozent. Beim stationären Computer zeigt sich ein klarer Unterschied in der Beliebtheit bei den Geschlechtern: Während nur 18 Prozent der Mädchen das Gerät nutzen, sind es bei den Jungen 48 Prozent.
Smartphones dominieren bei der Nutzung
Die Vormachtstellung des Smartphones zeigt sich auch in der Intensität der Internetnutzung. 43,7 Stunden pro Woche surfen Jugendliche mit ihren Mobilgeräten. Das sind rund drei Stunden mehr als noch im Vorjahr – da waren es 40,9 Stunden. Mit deutlichem Abstand folgen Laptops und Desktop-PCs. 16- bis 18-Jährige gehen damit pro Woche 8,8 beziehungsweise 8,0 Stunden ins Internet.
„In der Corona-Krise hat sich das Leben auf den Bildschirm verlagert. Teenager sind ohnehin online aktiver als Ältere – etwa in den sozialen Medien. Die Nutzungszeiten sind mit Krisenbeginn in die Höhe geschnellt; in diesem Jahr beobachten wir, dass sie auf hohem Niveau verharren“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. „Auch wenn sich die Jugendlichen nach der Krise wieder etwas mehr vom Bildschirm lösen werden, dürfte die Bedeutung des Smartphones bleiben. Insbesondere für junge Menschen ist es zur All-in-one-Lösung geworden, die für sämtliche Online-Aktivitäten zum Einsatz kommt. Unternehmen werden sich weiter darauf einstellen müssen.“
Tablets werden für schulische Zwecke wichtiger
Wie im Vorjahr nutzen die Jugendlichen das Internet pro Tag im Schnitt 3,6 Stunden für berufliche oder schulische Zwecke und damit 1,1 Stunden mehr als noch 2019. Hier halten sich Smartphones (1,3 Stunden pro Tag) und Laptops (1,1 Stunden pro Tag) ungefähr die Waage. Mehr Bedeutung für die schulische und berufliche Nutzung als noch im Vorjahr haben Tablets. Im Jahr 2020 nutzten Jugendliche solche Geräte 0,4 Stunden pro Tag. Im aktuellen Untersuchungszeitraum sind es 0,7 Stunden täglich.
Für die Jugend-Digital-Studie 2021 wurden 1.000 im Mai und Juni 2021 1.000 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren befragt.
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