Über ein Drittel der erwachsenen Internetnutzer in Deutschland (34 Prozent) nutzen soziale Medien wie Facebook, WhatsApp oder YouTube als Quelle für Nachrichten. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen hat Instagram in Sachen News unter den Social Media-Angeboten die Spitzenposition übernommen: Fast jeder vierte junge Erwachsene (23 Prozent) schaut sich regelmäßig Nachrichteninhalte auf dieser Plattform an. Damit positioniert sich Instagram hier erstmals vor Facebook und YouTube (jeweils 22 Prozent), so Ergebnisse des heute veröffentlichten Reuters Institute Digital News Survey.
Die Studie untersucht seit 2012 jährlich Trends der Nachrichtennutzung und veröffentlichte heute die diesjährigen Ergebnisse für 38 Länder.
Weitere Zahlen für Deutschland: Während über alle Altersgruppen hinweg rund jeder dritte Befragte das Internet als Haupt-Nachrichtenquelle nennt (36 Prozent), sind es unter den 18- bis 24-Jährigen schon mehr als zwei Drittel 69 Prozent. Allerdings stehen auch für die jüngste Gruppe der Befragten, so das Reuters Institute, traditionelle redaktionelle Angebote bei der Nachrichtennutzung im Internet im Vordergrund. Insgesamt hat jeder dritte Onliner innerhalb einer durchschnittlichen Woche Nachrichtenmeldungen auf einer solchen Plattformen gesehen (34 Prozent). Von den 18- bis 24-Jährigen nutzen sogar die Hälfte solche redaktionelle Angebote.
Nachdem sich die Anteile in den vergangenen Jahren wenig dynamisch zeigten, ist die Nachrichtennutzung über soziale Medien im Jahr 2019 wieder angestiegen. Zwar erhalten 34 Prozent der Internetnutzer Nachrichten auch in sozialen Medien und zehn Prozent betrachten diese auch als ihre Hauptquelle, aber die einzige Ressource für Nachrichten sind die Plattformen lediglich für drei Prozent der Onliner. Selbst in der jüngsten untersuchten Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist der Anteil mit fünf Prozent relativ gering und bleibt im Vergleich zum Vorjahr 2018 stabil.
Über die Studie
Seit 2012 untersucht der Reuters Institute Digital News Survey jährlich in mittlerweile 38 Ländern generelle Trends und nationale Besonderheiten der Nachrichtennutzung. Welche Arten von Nachrichten sind von Interesse? Welche Geräte und Wege werden genutzt, um diese zu finden? Welchen Anbietern wird vertraut und welche Standpunkte vertreten Menschen hinsichtlich der Finanzierung von Journalismus?
Die Studie 2019 wurde unter Koordination des in Oxford (UK) ansässigen Reuters Institute for the Study of Journalism zeitgleich in folgenden Ländern realisiert: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Hongkong, Irland, Italien, Japan, Kanada, Kroatien, Malaysia, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Singapur, Slowakei, Spanien, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Tschechien, Türkei, Ungarn und in den USA. Pro Land wurden 2019 rund 2.000 Personen befragt. Insgesamt basiert die Studie 2019 auf 75.749 Befragungen in 38 Ländern. Die Feldarbeit wurde zwischen dem 17. Januar und 27. Februar 2019 vom Umfrageinstitut YouGov durchgeführt.
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