JIM-Studie II: Jugendliche Instagram-Nutzer haben im Schnitt 299 Follower

Kein Aprilscherz: Bei der Frage nach ihren liebsten Online-Angeboten steht YouTube in der Gunst der 12- bis 19-Jährigen mit deutlichem Abstand auf Platz 1 und wird von knapp zwei Dritteln der Teenager in der spontanen Nennung als das Highlight im Netz genannt (Mehrfachnennungen möglich). Jeweils ein Drittel der Befragten nominiert WhatsApp und Instagram, nur rund halb so häufig wird Google oder Netflix präferiert – dicht gefolgt von Snapchat. Dies sind Ergebnisse der renommierten Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, die gestern veröffentlicht wurde.

Gefragt nach den liebsten Angeboten im Netz zeigen Mädchen bei ihren Antworten eine größere Vielfalt als Jungs. Während Mädchen zu vergleichbaren Anteilen YouTube (55 Prozent), Instagram (49 Prozent) und WhatsApp (46 Prozent) als Favoriten benennen, liegt bei den Jungs YouTube mit deutlichem Abstand auf Platz 1 (71 Prozent). WhatsApp (28 Prozent) und Instagram (22 Prozent) sind vergleichsweise weniger relevant. Snapchat – die Plattform, die Fotos und Videos vor der Löschung nur für wenige Sekunden bei der Empfängerin oder dem Empfänger sichtbar macht, zählt für ein Fünftel der Mädchen aber nur für vier Prozent der Jungs zu den liebsten Angeboten im Netz.

Bezogen auf die Kommunikation ist bei den Jugendlichen insgesamt eindeutig WhatsApp der bevorzugte Kommunikationskanal: 93 Prozent der 12- bis 19-Jährigen tauschen sich hierüber mindestens mehrmals pro Woche mit anderen aus, 86 Prozent täglich. An zweiter Stelle steht Instagram, das jeder Zweite täglich nutzt. Jugendliche, die Instagram nutzen, geben an, dass sie mit ihrem eigenen Account im Schnitt 299 Follower erreichen. Weitere Optionen zur regelmäßigen Kommunikation sind Snapchat (46 Prozent) und deutlich seltener Facebook (15 Prozent) und TikTok (14 Prozent).

Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt. Die Studie erscheint normalerweise im Spätherbst – die JIM-Studie 2019 mit Verzögerung erst am 30.03.2020.

Für die JIM-Studie 2019 wurden im Zeitraum vom 28. Mai bis 17. August 2019 bundesweit 1.200 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren telefonisch befragt (CATI). Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Alle Ausgaben der JIM-Studie von 1998 bis 2019 sind als PDF auf www.mpfs.de abrufbar.

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz (LMK). Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR).