Von allen befragten Kindern zwischen sechs und elf Jahren geben nur zwei Prozent an, „oft“ von Ausgrenzung betroffen zu sein. Fast jedes fünfte Kind aber sagt, dass es selbst Erfahrungen mit Ausgrenzung hat oder gemobbt wurde. Mobbing findet in dieser Altersgruppe überwiegend auf dem Schulhof statt: Nur ein Prozent der befragten Kinder berichtet über entsprechende Erfahrungen im Internet.
Die 4. World Vision Kinderstudie zeigt, dass Kinder aus niedrigeren sozialen Schichten deutlich häufiger gemobbt werden als solche aus mit Familien mit höherem Status: Ein Drittel der Kinder aus der unteren sozialen Herkunftsschicht fühlt sich mindestens ab und zu ausgegrenzt („ab und zu“ oder „oft“: 32 Prozent). Bei Kindern aus der unteren Mittelschicht sind es 20 Prozent und in der Mittelschicht 17 Prozent. Dagegen fühlen sich nur 15 Prozent der Kinder aus der oberen Mittelschicht und 13 Prozent der Kinder aus der Oberschicht mindestens ab und zu gemobbt.
Je niedriger die Herkunftsschicht, desto stärker das Empfinden, im Alltag ausgegrenzt oder gemobbt zu werden. Meist findet Ausgrenzung in der Schule statt (16 Prozent), deutlich seltener im Freundeskreis (2 Prozent) oder anderswo (auf der Straße, draußen oder in der Familie: 1 Prozent). Auch wenn man nur die Altersgruppe der 10- bis 11-Jährigen betrachtet, bei der das Internet als Freizeitgestaltung eine zunehmende Rolle spielt, liegt der Anteil der berichteten Online-Mobbing-Erfahrungen bei nicht mehr als einem Prozent.
Für die 4. World Vision Kinderstudie ließ die Hilfsorganisation durch Kantar Public (früher TNS Infratest Sozialforschung) zwischen Ende Januar und Ende März 2017 insgesamt 2.550 Kinder in persönlichen Interviews (CAPI) befragen. Hinzu kam eine qualitative Erhebung mit zwölf Porträts von Kindern.
Die aktuelle Studie kann hier bestellt werden: https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/buecher/produkt_produktdetails/34178-kinder_in_deutschland_2018.html
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