Tablets sind kein Kinderkram

Auf YouTube tummeln sich Tausende von Tablet-„Nutzern“ im Kleinkind-Alter. Die sehen so putzig aus, dass man iPad & Co für wahren Kinderkram halten könnte. Tatsächlich aber ist gerade mal in jedem fünften deutschen Haushalt mit Kindern zwischen sechs und 13 Jahren ein Tablet-PC vorhanden.
Und dabei bedeutet ein Tablet im Haushalt noch lange nicht, dass die Kleinen auch ran dürfen. Nur die Hälfte der Kinder nutzt das verfügbare Gerät regelmäßig zum Spielen, ein Drittel schaut sich darauf Fotos/Videos an oder surft im Internet.
Weder Tablets, noch Schulunterricht tragen erheblich dazu bei, dass Kinder sich von digital Naiven zu digital Nativen entwickeln: Der Einsatz von Computern findet an deutschen Schulen nur sporadisch statt: Lediglich 30 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen nach eigenen Angaben (zumindest gelegentlich) einen Computer oder Laptop in der Schule. Und wenn, dann in erster Linie in einem speziellen Fach für Computerbildung/Informatik; mit Abstand folgen die Fächer Deutsch, Mathematik und Sprachen.
Dies sind nur einige Ergebnisse der KIM-Studie 2014 (Kinder + Medien, Computer + Internet), die das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen untersucht und die jetzt zum Gratis-Download zur Verfügung steht.
Für die KIM-Studie 2014 wurden im letzten Jahr rund 1200 Kinder und deren Haupterzieher zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) seit 1999 durchführt. Der mpfs ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem SWR.

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