Es wächst zusammen …

… was zusammen gehört. Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall sind zwei Generationen herangewachsen, die das geteilte Deutschland nicht mehr (bewusst) erlebt haben. Davon, dass die Medien – vor allem vor Landtagswahlen – gerne die Unterschiede betonen, lassen sich Teenager in Ost und West kaum irritieren. Die meisten halten sich und ihre Altersgenossen im jeweils anderen Landesteil für gleich/ziemlich ähnlich.81 Prozent der 13- bis 19-jährigen Jugendlichen in Deutschland  finden, dass die Gleichaltrigen in der anderen Hälfte Deutschlands „ganz genau“ (70 Prozent) oder „ziemlich ähnlich“ (elf Prozent ) wie sie selbst sind. Nur acht Prozent der Befragten sehen Unterschiede. Und sieben Prozent wissen gar nicht, dass Deutschland in zwei Staaten geteilt war.

„Die Jugendlichen tragen nicht den Ballast einer Biografie in beiden deutschen Staaten mit sich,“ erklärt Jugendforscher Axel Dammler: „Deswegen sind sie unvoreingenommener und erkennen eher die vielen Gemeinsamkeiten als die wenigen Unterschiede.

Wenn Unterschiede gesehen werden, dann reflektieren diese allerdings die stereotypen Vorurteile – allerdings kommt das nur selten vor: Drei Prozent der westdeutschen Jugendlichen sehen die Ostdeutschen als politisch eher rechts orientiert und zwei Prozent erleben sie als als weniger offen und eher negativ eingestellt. Zwei Prozent sehen aber auch die schlechteren beruflichen Perspektiven in den neuen Bundesländern. Dagegen empfinden vier Prozent der ostdeutschen Jugendlichen die westdeutschen Altersgenossen als arrogante „Besserwessis“. Dazu Axel Dammler: „Die Jugendlichen geben wieder, was sie in Diskussionen der Erwachsenen hören“, so Axel Dammler „trotzdem ist die gute Nachricht, dass die große Mehrheit vor allem das Verbindende sieht. Diese Generation wird das Projekt Deutsche Einheit vollenden.“

Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Jugendforschungsinstituts iconkids & youth von 744 Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren*.