Immer mehr junge Menschen gründen

Der Anstieg der Unternehmensgründungen in Deutschland ist hauptsächlich auf junge Gründerinnen und Gründer zurückzuführen. In den letzten Jahren hat in Deutschland eine Verschiebung der Gründungsaktivitäten von den mittleren (35- bis 44-Jährige) zu den jüngeren Altersgruppen (18- bis 34-Jährige) stattgefunden.

Dies zeigt die deutsche Ausgabe des Global Entrepreneurship Monitor 2019/20 (GEM), die das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover erstellt. An der aktuellen Studie waren 50 Länder beteiligt.

Das GEM basiert auf der Gründungsquote TEA (Total early-stage Entrepreneurial Activity), dem Anteil derjenigen, die während der letzten dreieinhalb Jahre ein Unternehmen gegründet haben und/oder gerade dabei sind, eine Firma zu gründen. Der Anstieg dieser TEA-Quote in Deutschland – von 5 Prozent im Jahr 2018 auf 7,6 Prozent in 2019 – geht insbesondere auf die beiden jüngsten Altersgruppen zurück: Die TEA-Quote ist demnach bei den 25- bis 34-Jährigen mit 11,8 Prozent sowie bei den 18- bis 24-Jährigen mit 10,1 Prozent am höchsten. Im Vergleich zu den genannten jüngeren Altersgruppen fallen die mittleren Jahrgänge in 2019 ab. Auffällig ist dies insbesondere bei der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen (TEA-Quote: 7,3 Prozent), die in früheren Jahren häufig die gründungsstärkste Altersgruppe in Deutschland war.

Warum gründet die junge Zielgruppe mehr als früher?

Das positive Image von Gründung und unternehmeri­scher Selbstständigkeit hat insbesondere Jüngere beeinflusst: Rund 80 Prozent der Befragten finden, dass erfolgreiche Gründer ein hohes Ansehen in der Gesellschaft genießen, rund 55 Prozent meinen, dass die Medien häufig über Gründungen berichten.

Wie verschiedene Altersgruppen zum Thema Gründung stehen

Die jüngste befragte Altersgruppe (18- bis 24-Jährige) und älteste (55 bis 64-Jährige) haben am wenigsten Angst vor dem Scheitern. Im Schnitt aber bewerten genau diese Altersgruppen ihre Fähigkeit, zu gründen, als eher schlecht.

Über die Studie

Die Zahlen basieren auf den deutschen Ergebnissen des Global Entrepreneurship Monitor 2019/20 (GEM), für den weltweit 154.991 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren befragt wurden. Seit 20 Jahren untersucht der GEM das Gründungsgeschehen international (in bis zu 70 Ländern).