Elke Löw

Spieltrieb

Früher hatten Teenager die Wahl zwischen Mau Mau, Mensch ärgere Dich nicht und Monopoly. Heute spielen 93 Prozent der 10- bis 18-Jährigen Computer- und Video-Spiele. Und zwar je älter, desto lieber und länger: 16- bis 18-Jährige frönen heute im Schnitt 124 Minuten pro Tag dem Spieltrieb auf Smartphones, Computern und Konsolen. Alle gleichauf im Highscore? Fehlanzeige! Während männliche Jugendliche von 10 bis 18 Jahren täglich mehr als zwei Stunden spielend an den Monitoren hängen, reicht die Games-Begeisterung bei Mädchen nur für 82 Minuten.

Es gibt ein Leben neben der Arbeit…

…scheinen sich vor allem jüngere Berufstätige zu denken. Während in der Altersgruppe 50 plus 66 Prozent bereit sind, sich für ihren Arbeitgeber besonders ins Zeug zu legen, sind es bei den 20- bis 32-Jährigen nur etwas mehr als die Hälfte. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie sich nicht nur beim Kampf um die jungen Köpfe anstrengen müssen. Wenn sie junge Mitarbeiter eingestellt haben, müssen sie sie auch noch motivieren. Die Chancen dafür stehen gut – vorausgesetzt, dass Selbsterkenntnis der erste Weg zur Besserung ist. Denn befragt wurden die Personalverantwortlichen von 6000 Unternehmen mit insgesamt sieben Millionen Mitarbeitern in 155 Ländern. Herausgegeben hat die Studie die Personalmanagementberatung Aon Hewitt.

Kleckern statt klotzen

Jeder, der sich im Internet bewegt, kennt das Phänomen. Kaum hat man sich für ein Hotel in Prag entschieden, schon begegnet einem auf jeder zweiten oder dritten Website Werbung für ein Hotel in Prag – sinnigerweise von dem Veranstalter geschaltet, bei dem eben gerade gebucht hat. Bestellt man LEDs, verfolgt einen die Werbung des entsprechenden Elektroshops schon, bevor die neuen Leuchtmittel überhaupt geliefert wurden. Jetzt hat endlich mal jemand gefragt, wie Nutzer hartnäckig wiederholte Webshop-Werbung finden.

„Yo“

Nur dieses kurze Wort lässt sich mit der gleichnamige App versenden, die am 1. April (!) 2014 startete. „Yo“. Während sich die Medien überschlugen, dass eine so überlebensnotwendige App mehr als eine Million Dollar Risikokapital einsammeln konnte, waren die Nutzer offenbar begeistert: Vier Millionen sollen es mittlerweile sein, die die App auf ihr Handy geladen haben und mit dem Wörtchen „Yo“ Freunde und Verwandte beglücken. Pünktlich zum heutigen „Tag der sicheren App“ wird die Berichterstattung weniger amüsant. „Yo“ wurde gehackt! Studenten des Georgia Institute of Technology können die Telefonnummer jedes „Yo“-Nutzers auslesen, berichtet der Blog Techcrunch. Ein Grund mehr, den „Tag der sicheren App“ zu promoten, den die Redaktionen von Computerwoche, TecChannel, CIO und ChannelPartner gemeinsam mit mediaTest ausgerufen haben. Heute können Sie ihre Apps dort einem Echtzeit-Sicherheits-Check unterziehen. Yo denn!

UKW-Sender dominieren auch im Netz

Der Webradio-Markt wächst. 40,1 Prozent der Deutschen ab zehn Jahren haben schon einmal Radio über Internet gehört (Quelle: ma 2014 Radio I). Ein halbes Jahr zuvor waren es erst 35,6 Prozent. Und was wird gehört? Meistens die klassischen UKW-Sender, die zusätzlich via Internet zu empfangen sind. Sie werden online zwei bis drei Mal so häufig genutzt wie Web-only-Angebote. Lieblingssender bleibt eben Lieblingssender – egal auf welchem Übertragungsweg.

Boom-Markt LBS

LBS – das ist längst nicht mehr nur das Kürzel einer bekannten Bausparkasse. Immer öfter sind mit diesen drei Buchstaben Location Based Services gemeint. Die ortsbezogenen mobilen Dienste vermehren sich in Deutschland schneller als die sprichwörtlichen Karnickel. 2005 zählte Goldmedia weniger als zehn Anbieter, Anfang 2013 waren es 180, ein Jahr später schon 927 und mittlerweile dürfte die 1000er Marke längst geknackt sein. Junge Nutzer bringen Dienste wie meinestadt.de, myTaxi oder Coupies voran.

Deutschland im WM-Fieber

Für den Durchschnittsfan startet die Fußball-WM morgen Abend mit der Partie Brasilien gegen Kroatien. Für die Marktforscher war schon viel früher Anstoß: Sie haben bereits herausgefunden, dass 1,4 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland während der WM blau machen wollen – so eine Online-Befragung des Reiseportals ab-in-den-Urlaub.de. Grund der Krankmeldung: WM-Fieber. Mehr als zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) wollen so viele WM-Spiele wie möglich sehen – weiß eine Studie der Marketinglehrstuhls 1 der Uni Hohenheim. Und wenn man der Schwarmintelligenz der deutschen Onliner glauben mag, wird Brasilien Weltmeister.

Per Smartphone bezahlen klingt smart…

…ist es aber (noch) nicht. Selbst Technik-Begeisterte benutzen ihr Handy so gut wie nie als Portemonnaie. Erst 17,6 Prozent der App-Fans in Deutschland haben überhaupt schon einmal mit ihrem Smartphone bezahlt. Für weitere 38 Prozent wäre es zumindest vorstellbar, sich irgendwann in Zukunft nur mit dem Smartphone bewaffnet an einer Kasse anzustellen. Und dabei handelt es sich nur um Auskünfte von Menschen, die ihr Smartphone so gern nutzen, dass sie den Marktforschern von TNS Infratest ihre Erfahrungen mittels einer eigenen Befragungs-App beantwortet haben.

Duftmarken setzen

Junge Männer achten beim Kauf von Parfüm und Aftershave bevorzugt auf die Marke – koste es, was es wolle. Bei anderen Kosmetikprodukten schauen sie viel stärker auf den Preis. Das zeigt die Studie Kosmetik-Zielgruppe Junge Männer 2014 des Marktforschungsinstituts research tools, Esslingen. Die beliebtesten Duftmarken setzen bei den jungen Männern Boss, Adidas und Bruno Banani. Nur 15 Prozent der 18- bis 29-Jährigen benutzen kein Duftwasser. Bleiben fast fünf Millionen junge Männer, die ihr Parfüm und/oder Aftershave übrigens meist ganz klassisch in der Parfümerie (nicht etwa im Drogeriemarkt oder im Internet) kaufen. Ein Potenzial, das Parfümhersteller ganz bestimmt dufte finden.

Laufend SMS

Über eine Gefahr des Multitaskings – durch die Gegend laufen und dabei SMS schreiben – hatten wir schon berichtet. Leider gibt es immer noch keine Zahlen darüber, wie viele Menschen gegen Laternenpfähle rennen, stolpern oder andere anrempeln, während sie simsen oder whats-appen. Gefühlt hat sich die Zahl im letzten Jahr mindestens verdreifacht. Immerhin hat die Uni Tokio jetzt errechnet: Wenn 1500 Menschen „multitaskend“ über einen Platz in der japanischen Hauptstadt laufen, dann gibt es 446 Kollisionen und 103 Stürze. Für die „laufend“ tippenden Passanten dürfte das – im wahrsten Sinne des Wortes – kein Beinbruch sein. Doch neben Verletzungen droht den smarten Kommunikationsjunkies auch der Supergau: Denn bei der Tokioer Simulation gingen 21 der genutzten Handys kaputt. Wenn das kein überzeugendes Argument für die Initiative des Deutschen Verkehrssicherheitsrats mit dem Titel „Multitasking? Nicht auf der Straße“ ist!…