Spieltrieb

Früher hatten Teenager die Wahl zwischen Mau Mau, Mensch ärgere Dich nicht und Monopoly. Heute spielen 93 Prozent der 10- bis 18-Jährigen Computer- und Video-Spiele. Und zwar je älter, desto lieber und länger: 16- bis 18-Jährige frönen heute im Schnitt 124 Minuten pro Tag dem Spieltrieb auf Smartphones, Computern und Konsolen. Alle gleichauf im Highscore? Fehlanzeige! Während männliche Jugendliche von 10 bis 18 Jahren täglich mehr als zwei Stunden spielend an den Monitoren hängen, reicht die Games-Begeisterung bei Mädchen nur für 82 Minuten.

Laut einer Umfrage des Berliner Branchenverbandes Bitkom besitzen rund 50 Prozent der 10- bis 18-Jährigen in Deutschland eine eigene stationäre Konsole (wie Playstation, Xbox oder Wii U) und 37 Prozent eine mobile Spielkonsole wie Nintendo DS. Über ein Smartphone zur Nutzung von Spiele-Apps verfügen in dieser jungen Zielgruppe fast 80 Prozent.140619_Computerspiele

Während Brettspiele früher im Verlauf der Pubertät doch etwas an Attraktivität verloren, scheint dies auf Online- und Videospiele weniger zuzutreffen. Diesen Schluss lässt eine Studie mit dem etwas sperrigen Titel „Mediennutzung und Medienkompetenz in jungen Lebenswelten“ zu, für die 14- bis 29-Jährige befragt wurden (Quelle: Sinus/MPFS/SWR). Demnach gehören Games nicht nur zu den Top-Beschäftigungen, sondern auch zu den Top-Gesprächsthemen: 69 Prozent der jungen Männer tauschen sich im Freundeskreis über das Thema Computerspiele aus. Unter den jungen Frauen sind es nur 38 Prozent – was nach den Bitkom-Zahlen über die unterschiedlichen Gaming-Gewohnheiten der Geschlechter allerdings wenig überraschend ist.