Elke Löw

Je jünger, desto toleranter – nicht nur in Sachen Kopftuch

Bundesverfassungsrichter stehen normalerweise nicht im Verdacht, die  Überzeugungen der jüngeren Generation zu vertreten. Mit seiner Entscheidung, das generelle Kopftuchverbot für Lehrerinnen zu kippen, gibt sich das Bundesverfassungsgericht aber erstaunlich jugendnah.

Löw(en)grube – Das Internet ist an allem schuld!

In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw kuriose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraß vor. Heute: Das Internet macht dumm und depressiv.

Das Internet ist, mit Verlaub, eine arme Sau, auf die jeder eindreschen darf, der gerade kein anderes Opfer findet. „Jugendliche im Teufelskreis aus Internetsucht und Einsamkeit“, „Computerspiele machen einsam“, „Jugendliche bindungsunfähig“, so lauteten die Schlagzeilen, zu denen sich diverse Zeitungen und Sender in der letzten Woche hinreißen ließen.

Bitte zahlen! Aber wie?

Das einzige Bezahlverfahren, das beim Einkauf im Internet nicht sehr sinnvoll erscheint, ist der Griff ins Portemonnaie. Alle anderen haben den Umzug ins  virtuelle Geschäftsleben mehr oder weniger unbeschadet überstanden, sogar so althergebrachte wie der Kauf auf Rechnung, das Lastschriftverfahren, die Kreditkarte und die Vorauskasse. Das Bezahlverhalten im Internet hat jetzt eine Umfrage der Creditreform Universum GmbH, Neuss, und des Berliner Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel thematisiert. Das Ergebnis zeigt deutliche Unterschiede in den Gewohnheiten jüngerer und älterer Konsumenten.

Reales Leben jenseits des Internets

JAMES – das klingt wie der Name eines britischen Butlers, steht in Wirklichkeit aber für  „Jugend/Aktivitäten/Medien-Erhebung Schweiz“. Die größte Schüler-Studie der Eidgenossen birgt eine große Überraschung: Nonmediale Freizeitbeschäftigungen sind – trotz Smartphone, Tablet & Co. – seit 2010 konstant geblieben. 79 Prozent treffen sehr häufig Freunde, 64 Prozent treiben Sport und 60 Prozent machen gerne mal gar nichts.

Statussymbol Auto – ein Auslaufmodel

Um vorherzusagen, dass das Auto als Statussymbol aus der Mode kommt, muss man kein Prophet sein. Schadet aber auch nicht, hat sich die US-Beratungsfirma „Prophet“ offenbar gedacht und eine einschlägige Studie aufgelegt. Die kommt zu der Erkenntnis, dass in jungen Zielgruppen das Smartphone dem Auto den Rang als beliebtestes Renommierobjekt abgelaufen hat.

Generation YouTube

Am 15. Februar feierte die Videoplattform YouTube ihren 10. Geburtstag. Die Ergebnisse einer Goldmedia-Studie dürften jetzt als nachträgliches Geburtstagsständchen durchgehen. Für junge Erwachsene nämlich ist YouTube nämlich vom Portal zum ausgewachsenen Medium geworden: Die 18- bis 29-Jährigen haben durchschnittlich 30 YouTube-Kanäle abonniert – während ältere Menschen (in diesem Fall die über 30-Jährigen) nur gelegentlich mal reinklicken.

Tippfelher bei Webardessen?

Oops. Kleiner Tippfehler, große Wirkung. Gibt man eine Internetadresse falsch ein, so hat das oft unerwünschte Nebenwirkungen. Sogenannte Typosquatter nutzen die Domain für ihre Zwecke, wobei unerwünschte Werbung noch die harmloseste Begleiterscheinung ist. Wie verbreitet und wie gefährlich Typosqatter sind, haben Forscher der Katholischen Universität Leuven (Belgien) jetzt in Zusammenarbeit mit der Stony Brook University (New York) in einer Studie herausgefunden. Sieben Monate lang ermittelten sie anhand der 500 meist frequentierten Seiten, welche Inhalte Tippfehler-Varianten auslieferten. Das Ergebnis: 95 Prozent der Seiten wurden von Typosquattern besetzt.

Löw(en)grube – Bundessteuerberaterkammer-Humor

Bundessteuerberaterkammer
© BStBK

In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw kuriose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraß vor. Heute: Werbung für den Beruf des Steuerfachangestellten.

Sie können einem wirklich leid tun, die Damen und Herren von der BStBK – der Bundessteuerberaterkammer. Nicht nur wegen ihres Humorverständnisses, sondern vor allem, weil ihnen das Ergebnis einer Forsa-Umfrage schwer im Magen liegen dürfte, die sie selbst in Auftrag gegeben hatten.

Junge Deutsche sitzen auf gepackten Koffern

Die Deutschen halten sich bekanntlich für die Reise-Weltmeister – die wahren Viel-Urlauber aber sind die Jugendlichen: Fast drei Viertel der 14- bis 17-Jährigen (73 Prozent) planten Ende letzten Jahres für 2015 mindestens eine Reise von mehr als fünf Tagen Dauer, in der Gesamtbevölkerung sind es nur 57 Prozent.