…muss nicht unbedingt wahlberechtigt sein: Letzten Freitag haben bei der U18-Bundestagswahl rund 156.000 Kinder und Jugendliche abgestimmt. Zweifellos eine gelungene Aktion, um das politische Interesse der noch nicht Wahlberechtigten zu wecken. Doch so breit die Ergebnisse der Kinder- und Jugendwahl gerade in den Medien getreten werden, so wenig repräsentativ sind sie.
Darum ging es der U18-Initiative auch gar nicht und damit täte es ihr keinen Abbruch, würde man on- und offline lieber repräsentative Daten diskutieren. Die gibt es nämlich – auch wenn sie von den Medien eher ignoriert werden: Die Wahlforscher von Infratest dimap haben am 13. September Jugendlichen zwischen 14- und 17 Jahren die berühmt-berüchtigte Sonntagsfrage gestellt und siehe da: Die Ergebnisse fallen, wohl nicht nur wegen der etwas älteren Zielgruppe, deutlich anders aus als die der U18-Bundestagswahl: Zwar gehen die meisten Stimmen in beiden Fällen an die CDU/CSU. Während es aber bei der U18-Wahl nur 27,1 Prozent sind, kommt die Kanzlerpartei bei dimap auf – repräsentative – 36 Prozent. An zweiter Stelle wurde die SPD mit 24 Prozent genannt, gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen mit 18 Prozent. Neun Prozent der Jugendlichen würden die Piraten wählen, während die FDP noch deutlicher an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde als Die Linke.
Was die Wahlforscher in diesem Zuge auch herausfanden: Nur 23 Prozent der 14- bis 17-Jährigen bezeichnen sich als politisch interessiert. 58 Prozent geben an, weniger politisch interessiert zu sein, knapp ein Fünftel ist es überhaupt nicht. Womit wir wieder bei der U18-Bundestagswahl wären: Ziel dieses Projekts, das vom Deutschen Kinderhilfswerk und zahlreichen Jugendverbänden getragen wird, ist es, junge Menschen für Politik zu begeistern. Und das ist den Initiatoren bei dieser dritten U18-Bundestagswahl so gut gelungen, dass in rund 1500 Wahllokalen 156.168 Stimmen abgegeben wurden (so das vorläufige Endergebnis).
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