Werbeverbot für ungesunde Kinder-Produkte

Cem Özdemir, Minister für Landwirtschaft und Ernährung hat heute seine Pläne für klare und verbindliche Regeln zu an Kinder gerichteter Lebensmittelwerbung vorgestellt. Damit setzt das BMEL einen Auftrag aus den Koalitionsvertrag um. Und nennt dabei spannende Zahlen: Im Schnitt sehen Kids 15 Spots für ungesunder Lebensmittel – täglich.Bisherige freiwillige Selbstverpflichtungen und Branchenregeln konnten Kinder nicht effektiv vor negativen Werbeeinflüssen schützen, so Cem Özdemir.

Zahlen und Hintergrund zu Einflüssen auf mediennutzende Kinder und Jugendliche

Im Schnitt 15 Werbespots und -einblendungen im TV und Internet für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt täglich sehen Kinder, die Medien nutzen. Die Mediennutzung ist bei 70 Prozent der 3- bis 17-Jährigen seit Beginn der Corona-Pandemie angestiegen.

Durchschnittlich 92 Prozent der Lebensmittelwerbung, die Kinder in Internet und TV wahrnehmen, ist für Produkte wie Fast Food, Snacks oder Süßigkeiten.

Eine zunehmend große Rolle spielen die sozialen Medien und die Lebensmittelvermarktung durch Influencer: Eine Studie der Medizinischen Universität Wien kam zu dem Ergebnis, dass 77 Prozent der beworbenen Lebensmittel laut WHO aufgrund ihres hohen Zucker-, Fett- oder Salzgehaltes nicht gegenüber Kindern und Jugendlichen vermarktet werden sollten.

Kinder und Jugendliche verzehren etwa doppelt so viele Süßwaren und Snacks und nur halb so viel Gemüse und Obst wie empfohlen.

Rund 15 Prozent der Drei- bis Siebzehnjährigen in Deutschland sind übergewichtig, darunter knapp sechs Prozent adipös.

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