Dass 45 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland später gerne im E-Sports-Bereich arbeiten würden, ist wenig überraschend. In der Steinzeit des Internets wollte man halt „was mit Medien“ machen, vorgestern Superstar werden und gestern Influencer. Jetzt eben E-Sportler. Oder Eventmanager, Moderator, Marketer, Influencer in diesem Bereich. Erstaunlicher ist: Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Eltern würden die E-Sports-Karrierepläne ihres Nachwuchses uneingeschränkt unterstützen.
2020 hat der Duden den Begriff E-Sports aufgenommen, der längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen war. Der Frage, wie E-Sport angekommen ist, ging HyperX, die Gaming-Sparte von HP Inc., im Dezember 2021 mit einer Umfrage unter jeweils 1.000 Eltern und Jugendlichen in Deutschland nach. Die Ergebnisse:
Gaming steht in vielen Familien auf der Tagesordnung: 44 Prozent der befragten Eltern geben an, dass ihr Kind täglich Zeit am PC, an der Konsole oder an einem Mobilgerät verbringt. Bei 32 Prozent sind es mehrere Tage in der Woche. Neben der eigentlichen Spielzeit konsumieren Kinder und Jugendliche auf Social Media- und Videoplattformen zusätzliche Gaming-Formate wie Let’s Play-Streams auf Twitch oder E-Sports-Turniere.
Das macht eine entsprechende Karriere erstrebenswert: 45 Prozent der 12- bis 18-Jährigen möchten in der E-Sport-Branche arbeiten – ob als aktiver E-Sportler oder hinter den Kulissen. Über die Hälfte (54 Prozent) ist davon überzeugt, dass dieses Berufsfeld eine zukunftssichere Karriere ermöglicht. Diese optimistische Einschätzung teilt nur nur ein Viertel (24 Prozent) der Eltern. Dennoch würden 46 Prozent, sollte es dazu kommen, die E-Sports-Karriere des Nachwuchses unterstützen. Wahrscheinlich, weil man Kinder in allem unterstützen möchte. Und vermutlich auch, weil sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass man in der Branche – Erfolg vorausgesetzt – viel verdienen kann. Was man sich im Zweifelsfalle auch erhofft, wenn das Kind Fußball- oder Tennis-Profi werden will.
„Gaming als Beruf wird immer attraktiver. Wir bewegen uns weg vom bloßen Hobby, hin zur professionellen sportlichen Tätigkeit“, so Natalie Denk, Leiterin des Zentrums für Angewandte Spieleforschung an der Donau-Universität Krems, die an der Ausarbeitung der Studie beteiligt war: „Es ist wichtig, ein realistisches Berufsbild für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Für eine erfolgreiche Karriere ist viel Training, Disziplin und natürlich auch Talent erforderlich. Das ist vielen nicht bewusst, da medial nur die erfolgreichen E-Sportler und E-Sportlerinnen präsent sind,“ so Nathalie Denk weiter.
E-Sports als Schulsport?
Angesicht vielerorts maroder Sporthallen in Deutschlands Schulen, kann man der Idee einen gewissen Charme nicht absprechen. Die Kids wären – wen wundert´s – dabei: 58 Prozent der Kinder und Jugendlichen, wünschen sich, dass das Thema E-Sports stärker im Unterricht behandelt wird. Fast die Hälfte der Eltern (49 Prozent) spricht sich allerdings dagegen aus, Gaming und E-Sport in den Lehrplan aufzunehmen. Doch auch abseits des Unterrichts gibt es für Schulen Möglichkeiten, E-Sports-Themen in den schulischen Alltag zu integrieren. Mehr als die Hälfte der Schüler (52 Prozent) wünscht sich beispielsweise, dass sich ihre Schule an außerschulischen E-Sports-Wettkämpfen beteiligt.
Über die Umfrage: Die von HyperX in Auftrag gegebene Befragung wurde zwischen dem 26.11. und dem 13.12.2021 von OnePoll in Deutschland durchgeführt. Insgesamt nahmen 1.000 Eltern von 12 bis18-Jährigen sowie 1.000 Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe an der Online-Erhebung teil. HyperX ist Anbieter u. a. von Gaming-Headsets, Keyboards, Mäusen, USB-Mikrophonen und Konsolenzubehör
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