In der Löw(en)grube wirft Ihnen Elke Löw kuriose Studien, Marketing-Peinlichkeiten und fragwürdige Trends zum Fraß vor. Heute: Werbung für den Beruf des Steuerfachangestellten.
Sie können einem wirklich leid tun, die Damen und Herren von der BStBK – der Bundessteuerberaterkammer. Nicht nur wegen ihres Humorverständnisses, sondern vor allem, weil ihnen das Ergebnis einer Forsa-Umfrage schwer im Magen liegen dürfte, die sie selbst in Auftrag gegeben hatten.
Per Pressemitteilung bedauern (sich) die BStBK-ler: „Nur sechs Prozent von über 500 befragten Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren können sich vorstellen, die Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten zu beginnen.“ Da wollen wir doch sofort Trost spenden: Hey, das ist doch ein hervorragendes Ergebnis! Wer hätte gedacht, dass es so viele Interessenten für diesen hippen Job gibt? Schließlich sind Einzelhandelskaufmann und Krankenschwester als Ausbildungsberuf kaum beliebter (sieben Prozent).
Das aber reicht der Bundessteuerberaterkammer mitnichten. Deshalb soll eine Kampagne Jugendlichen nun demonstrieren, wie toll der Beruf des Steuerfachangestellten ist. Mit Headlines wie: „Du legst im Job Wert aufs Geld? Auch, wenn es nicht Dein eigenes ist?“ und „80,716 Mio. Deutsche zahlen Steuern. Wie hoch ist Deine Chance auf einen Job als Steuerfachangestellte/-r?“ will der BStBK „auf humorvolle Weise“ (!) Auszubildende gewinnen. Glückwunsch zu diesen Slogans! Wer diesen speziellen Bundessteuerberaterkammer-Humor zu schätzen weiß, der wird mit Sicherheit auch im Beruf des/der Steuerfachangestellten Glück und Erfüllung finden.
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