62 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland wohnen noch bei ihren Eltern. Junge Männer schätzen den Koch- und Wäscheservice im Hotel Mama offenbar weitaus mehr als ihre Altersgenossinnen.
Während nur rund die Hälfte der 18- bis 24-jährigen Frauen (56 Prozent) 2015 im elterlichen Haushalt residierten, waren es mehr als zwei Drittel der jungen Männer (68 Prozent).
Deutlicher als der geschlechtsspezifische Unterschied fällt der Stadt-Land-Kontrast aus. In kleinen Gemeinden (unter 10.000 Einwohnern) lebten im letzten Jahr 78 Prozent der jungen Erwachsenen bei den Eltern. In Großstädten ab 500.000 Einwohnern traf dies (den Mietpreisen zum Trotz) nur auf 45 Prozent der Altersgruppe zu. Den Grund nennt das Statistische Bundesamt, dem wir diese Zahlen verdanken, nicht. Wir mutmaßen mal solide: Es liegt an der hohen Zahl von Studenten und daran, dass es sich bei Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern nur selten um namhafte Universitätsstädte handelt.
Die Anzahl der Nesthocker in Deutschland fällt im europäischen Vergleich allerdings relativ gering aus, wie etwas ältere Eurostat-Zahlen zu einer etwas älteren Zielgruppe zeigen. Demnach lebten 2013 hierzulande 17 Prozent der 25- bis 34-Jährigen mit ihren Eltern zusammen. Der EU-Durchschnitt lag mit 29 Prozent weitaus höher. Wie in vielen anderen Bereichen zeigt sich auch beim Verweilen im elterlichen Haushalt ein Nord-Süd-Gefälle: Während in Dänemark, Schweden und Finnland jeweils weniger als fünf Prozent der 25- bis 34-Jährigen noch bei den Eltern wohnten, ist es in einigen ost- und südeuropäischen Staaten mehr als die Hälfte – beispielsweise in Kroatien (59 Prozent), der Slowakei (57), Griechenland (53) und Bulgarien (51 Prozent).
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