Fast alles Jugendlichen nutzen täglich soziale Online-Dienste und geben dadurch persönliche Daten preis. Viele wünschen sich einen besseren Datenschutz – nur bezahlen wollen sie dafür kaum, zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer neuen Studie.
Demnach finden es rund 73 Prozent der befragten 14- bis 21-jährigen Schüler nicht gut, wenn persönliche Daten von den Social Media-Anbietern gespeichert und an Dritte weitergegeben werden. Die meisten Dienste aber finanzieren sich über die direkte oder indirekte Preisgabe persönlicher Daten der Anwender, so das Institut:„Bei vielen sozialen Netzwerken steigt der wirtschaftliche Nutzen mit der Menge der Daten“, erklärt IW-Digitalisierungsexpertin Barbara Engels.
Das Bewusstsein der Jugendlichen für Datenschutz führt bei den meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen jedoch nicht dazu, dass sie bereit wären, für mehr Schutz auch zu zahlen. Gut die Hälfte der befragten Schüler gibt an, kein Geld dafür ausgeben zu wollen. 16 Prozent würden höchstens fünf Euro pro Monat zahlen, nur drei Prozent mehr als 30 Euro.
Dass die kritische Haltung zum Datenschutz nicht zum Verzicht auf die Online-Dienste führt, erklärt die IW-Wissenschaftlerin unter anderem mit sogenannten Netzwerk-Effekten: Je mehr Menschen im direkten Umfeld einen Dienst nutzten, desto wahrscheinlicher ist die eigene Nutzung.
Für die Studie Datenschutzpräferenzen von Jugendlichen in Deutschland befragten die IW-Wissenschaftler in Kooperation mit der IW JUNIOR gGmbH, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft des Instituts, 3.000 Schüler zwischen 14 und 21 Jahren nach ihrer Nutzung und ihrer Wahrnehmung von Datenschutz auf gängigen sozialen Medien und Netzwerken abgefragt.
Diese Seite teilen: