Warum denn in die Ferne schweifen …

… wenn sich hierzulande Geld sparen lässt? Die Deutschen verbringen ihren Urlaub am häufigsten in der Heimat (72 Prozent). Soweit, so bekannt. Aber sogar eine satte Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen (59 Prozent) bereist Bayern, Berlin, BaWü oder ähnlich Naheliegendes.

Der „Heimat-Urlaub“ ist für die meisten allerdings nicht unbedingt die Traumreise. Urlaub „dahoam“ machen 87 Prozent schlicht, um Geld zu sparen. Das ist kein Wunder; schließlich sind sie speziell beim Thema Reisen ein Volk von Schnäppchenjägern: 60 Prozent aller Internetnutzer setzen auf Online-Gutscheine, Sonderangebote und Rabatte. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen können die Touristikunternehmen ohne Sonderangebote sowieso kaum mehr punkten. 82 Prozent der jungen Zielgruppe buchen Schnäppchen.

Die gute Nachricht für die Reiseveranstalter: Die 18- bis 29-Jährigen geben für ihren Urlaub fast genau so viel aus wie Ältere und vermeintlich Kaufkräftigere: 1.559 Euro investieren sie in ihre Reise (Durchschnitt: 1.710 Euro). Da aber nach den Gesamtkosten auch für andere Haushaltsmitglieder gefragt wurde – und die Zahl der Haushaltsmitglieder bei den Jungen naturgemäß noch geringer ausfällt – ist der Unterschied marginal. Nicht verwunderlich, aber umso unerfreulicher für die Touristik-Unternehmen: Die junge Zielgruppe spart eher an Unterkunft und Verpflegung und gibt dafür im Urlaub mehr Geld für Shopping und Souvenirs aus.

Wenn sie nicht in Deutschland Urlaub macht, zieht es die junge Zielgruppe übrigens deutlich öfter als Ältere nach Asien (24 Prozent) und Nordamerika (21 Prozent).

Das ergab die Umfrage Reise 2016, die der digitale Marktplatz RetailMeNot.de in Zusammenarbeit mit dem E-Markting-Spezialisten Promio im Mai 2016 unter 1.121 deutschen Verbrauchern durchgeführt hat. Die Ergebnisse für einzelne Zielgruppen sollten wegen der geringen Befragtenzahl als Trends betrachtet und nicht auf die Goldwaage gelegt werden.

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