„Emma“ ist 40 geworden. Die Zeitschrift hat so manchen Kampf für die Gleichberechtigung gefochten und sie dennoch nicht in alle Winkel der Republik getragen. In deutschen Kinderzimmern ist jedenfalls noch (fast) alles beim Alten: Mädchen mögen es weiterhin rosa und wollen am liebsten Tierärztin (10 Prozent), Tierpflegerin (7 Prozent) oder Krankenschwester (6 Prozent) werden.
Jungs dagegen träumen von der Karriere als Fußballer (sagen 11 Prozent der 3- bis 12-Jährigen), Polizist (11 Prozent) oder Feuerwehrwehrmann (9 Prozent). Unter Teenagern sind die Traumberufe näher an der Realität, aber nicht weniger von Rollenklischees geprägt. Während die männlichen Teenager Informatiker (5 Prozent), KFZ-Mechaniker (4 Prozent) oder Arzt (4 Prozent) werden möchten, sind die Traumberufe der Mädchen Lehrerin (7 Prozent), Ärztin (5) oder Krankenschwester (4 Prozent). Soweit die spontanen Nennungen auf die Frage: „Was möchtest Du später eigentlich mal werden, wenn Du nicht mehr zur Schule gehst, was ist Dein Traumberuf?“
Das Münchner Meinungsforschungsinstitut iconkids & youth hatte insgesamt 1.825 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 19 Jahren persönlich dazu befragt.
„Jungs und Mädchen haben zum Teil unterschiedliche Grundbedürfnisse, die sich auch bei ihren Traumberufen zeigen. Während bei Mädchen ganz vorne steht, sich um andere zu kümmern, träumen Jungs eher von Macht und Autorität und davon, ein Gewinner zu sein“, so Ingo Barlovic, Geschäftsführer von iconkids & youth. „Interessanterweise zeigen sich aber auch noch bei Jugendlichen Rollenklischees: Bei den männlichen Teenagern stehen technische Berufe hoch im Kurs, bei den Mädchen eher pädagogische oder helfende.“
P.S.: In anderer Hinsicht hat es „Emma“ dann doch in die deutschen Kinderzimmer geschafft: Emma ist mittlerweile (nach Mia) der zweitbeliebteste Mädchenname, so die Namensstatistik 2016.
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