Für Manager geraten die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation vom Segen zum Fluch. Vor allem junge Fach- und Führungskräfte kommen kaum noch zum Nachdenken und zum konzentrierten Arbeiten – weil sie mehrmals pro Stunde ihre Mails u.a. checken. Zu diesem Ergebnis gelangt eine neue Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY.
Der Titel der Studie Renaissance des Analogen bringt die Ergebnisse auf einen Nenner: 47 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die beständig fortschreitende Digitalisierung in der Arbeitswelt für sie eher Stress als Bereicherung bedeutet. Jeder Zweite erklärt, dass er aufgrund der ständigen Erreichbarkeit durch die digitalen Medien vom intensiven Denken abgehalten werde. „In entscheidenden Punkten ist die digitale Kommunikation zum Effektivitäts- und Effizienzfresser geworden“, konstatiert Nelson Taapken, Partner und HR-Experte bei EY.
So unterbricht über alle Altersgruppen hinweg ein Drittel der Befragten die Arbeit mehrmals pro Stunde um E-Mails zu checken. Vor allem die Jüngeren neigen dazu, sich durch die elektronische Post ständig ablenken zu lassen. So ruft jeder zweite Befragte unter 30 Jahren seine Mails mehrmals pro Stunde ab, wie auch 46 Prozent der Studienteilnehmer zwischen 30 und 40 Jahren. „Bei diesem Rhythmus ist es in der Tat nicht möglich, tief in ein Thema einzutauchen“, mahnt Nelson Taapken. Genau das sei aber wichtig, um gute Arbeitsergebnisse zu erzielen oder für den Unternehmenserfolg wichtige innovative Lösungen zu finden.
Laut der Studie nehmen sich nur 27 Prozent aller Fach- und Führungskräfte regelmäßig bewusste Auszeiten von der digitalen Kommunikation.
Für die EY-Studie Renaissance des Analogen wurden im Juli 2017 800 Fach- und Führungskräfte verschiedener Branchen sowie des öffentlichen Dienstes befragt. EY ist eine der großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen.
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