Was macht eine Führungskraft aus? Klare Antwort von Studenten: Ehrlichkeit/Authentizität (73 Prozent), Kommunikationsfähigkeit (70) und Verantwortungsbewusstsein (54). Dumm nur, dass die werdenden Akademiker ihre eigenen Qualitäten nicht besonders hoch einschätzen, was eben diese Top-Kriterien betrifft: Nur 48 Prozent halten sich selbst für ehrlich/authentisch, nur 41 Prozent attestieren sich die geforderte Kommunikationsfähigkeit. Stehen die Studenten schon vor dem Karriere-Aus, bevor sie sich überhaupt auf den Weg nach oben gemacht haben?
Nein. Sie definieren Karriere einfach anders als frühere Generationen: 38 Prozent der Studierenden betrachten Karriere als „stetigen Weg zu persönlichem Wachstum, Selbstverwirklichung und Befriedigung“. Für weitere 30 Prozent bedeutet Karriere ein „erfüllendes, sinnstiftendes Gefühl bei der Arbeit“. Eine Führungsposition (nur vier Prozent der Nennungen) oder ein gutes Gehalt (sieben Prozent) sind für die meisten Studenten dagegen kaum noch Karriere-Kriterien. Da werden Personalverantwortliche wohl gewaltig umdenken müssen, wenn sie Studenten nach dem Abschluss mit „ausgezeichneten Karriere-Chancen“ locken wollen. Denn die verstehen darunter womöglich etwas ganz anderes als ihre potenziellen Arbeitgeber.
Die Zahlen stammen aus zwei Studien, die die Bonner Agentur ohne Namen erhoben hat. Für den Student Survey 2014 wurden knapp 200 Studenten befragt, für die HR Future Trends knapp 100 Unternehmen.
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