Deloitte hat heute aus dem 7. Global Mobile Consumer Survey 2017 ausgewählte Ergebnisse für den Deutschen Mobilfunkmarkt veröffentlicht – mit einigen Überraschungen, was die Nutzung und die Wünsche junger Zielgruppen angeht: Die totgesagte E-Mail ist auch bei jungen Erwachsenen noch nicht out. Der schnelle Mobilfunkstandard 5G interessiert kaum. Und Handy-Videos werden seltener selbst gedreht als YouTube, Instragram & Co vermuten lassen.
Ältere haben oft Eindruck, Jugendliche und junge Erwachsene würden – zumindest in der Zeit, in der sie nicht texten oder daddeln – andauernd Handy-Videos drehen. Ein ebenso schönes, wie falsches Vorurteil. Lediglich etwa ein Viertel der 18- bis 34-Jährigen hat in der letzten Woche auch nur ein einziges Video per Smartphone aufgenommen. Tendenz indes deutlich steigend.
Online-Video: Lange Formate sind im Kommen
Bei der passiven Nutzung von Videos sieht dies laut Deloitte Mobile Consumer Survey 2017 in Deutschland ganz anders aus. Kurze Videos haben in der letzten Woche fast die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen und ein Drittel der 25- bis 34-Jährigen auf dem Smartphone geguckt. Auch lange Formate sind auf dem Vormarsch: Beim Live TV-Genuss auf dem mobilen Gerät überholen die 25- bis 34-Jährigen die 18- bis 24-Jährigen sogar (20 vs. 16 Prozent), ebenso beim Smartphone-Streaming von Filmen und Serien (27 vs. 21 Prozent).
Virtuelle Realität ist noch keine Realität
Virtual Reality ist noch weit davon entfernt ein Massenphänomen zu werden: Die Anzahl der Bundesbürger, die eine VR-Brille ihr Eigen nennt, ist im letzten Jahr von zwei auf gerade mal drei Prozent gestiegen (was inkl. statistischer Schwankungsbreite und Rundungsdifferenzen auch Stagnation bedeuten kann). Immerhin: Den höchsten Gerätebestand weist die Altersgruppe zwischen 24 und 35 Jahren auf (sechs Prozent).
Neuer Mobilfunkstandard 5G ist kaum gefragt
Das mobile Internet mit bis zu zehnmal höheren Bandbreiten gegenüber 4G-Netzen ist den Deutschen insgesamt noch ziemlich schnuppe. Über 60 Prozent der Befragten ist 5G nicht wichtig. Am ehesten (er)kennt die Altersgruppe zwischen 24 und 35 den Nutzen. Aber auch die will für deutlich höhere Bandbreiten nichts (oder nicht viel mehr) zahlen. Die Hälfte von ihnen würde für 5G keinen Cent mehr ausgeben. Für weitere 29 Prozent läge die Schmerzgrenze bei fünf Euro pro Monat. Noch tiefer in die Tasche greifen würden für das schnellere Netz nur 17 Prozent der 25- bis 34-Jährigen – die dennoch hinsichtlich ihrer Zahlungsbereitschaft vor allen anderen Altersgruppen liegen.
Junge Erwachsene mailen (noch)
Nicht neu ist, dass knapp 90 Prozent der 18- bis 34-Jährigen Messaging-Dienste wie WhatsApp regelmäßig (mindestens ein Mal pro Woche) nutzen. Doch auch die vielfach totgesagte E-Mail hat noch nicht ausgedient. Drei Viertel der jungen Erwachsenen nutzen sie (mindestens ein Mal pro Woche). Ob die 18- bis 34-Jährigen sich der E-Mail allerdings nur noch bedienen, um mit älteren Familienmitgliedern oder Kollegen zu kommunizieren, wurde (leider) nicht abgefragt.
Der Deloitte Global Mobile Consumer Survey 2017 untersucht Nutzungsgewohnheiten und Geräteausstattung der Verbraucher sowie die Offenheit gegenüber neuen Technologien. Allein in Deutschland wurden dazu mehr als 2.000 Konsumenten befragt, weltweit waren es über 53.000.
Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Deloitte-Mitgliedsgesellschaften gibt es in mehr als 150 Ländern.
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