Prävention ist für sechs von zehn 14- bis 34-Jährigen kein Thema. Dass man sich als junger Mensch heute wenig Gedanken über die Krankheit von morgen macht, ist an sich nicht allzu verwunderlich. Eher erstaunlich und vor allem bedenklich ist: Die Bereitschaft zur Gesundheitsvorsorge sinkt von Jahr zu Jahr, weil Jugendliche und junge Erwachsene auf den medizinischen Fortschritt setzen. Einer aktuellen Studie zufolge verlassen sich 38 Prozent der Befragten darauf, dass beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen immer besser geheilt werden können. Im vergangenen Jahr vertrat nur knapp jeder Vierte diese Ansicht.
Immer mehr junge Bundesbürger sind überzeugt, dass der medizinische Fortschritt und digitale Helfer sie ein Leben lang gesund halten werden. Eine gesunde Lebensführung ist nach Überzeugung von fast 40 Prozent daher zunehmend überflüssig. Zudem halten 28 Prozent es für weniger wichtig, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern, da medizinische Hilfsmittel sie gesund halten werden. Im Vorjahr waren erst 21 Prozent dieser Meinung. Immerhin hat eine deutliche Mehrheit der Befragten erkannt, dass beim Know how in Sachen Gesundheit Defizite bestehen. 78 Prozent wünschen sich ein Schulfach Gesundheit.
Dies sind Ergebnisse der Studie Zukunft Gesundheit – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung Die Gesundarbeiter, die heute veröffentlicht wurden. Teilergebnisse waren bereits Anfang September erschienen. Thema damals: Chatten bis zur Erschöpfung.
Jährlich werden für Zukunft Gesundheit mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland zwischen 14 und 34 Jahren befragt.
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