Jüngere demonstrieren mehr, Ältere handeln häufiger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Energieversorgers Hamburg Energie zum Thema Klimaschutz: Demnach sind 82 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger unter 39 Jahren der Meinung, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um klimafreundlicher zu leben. Wenn es darum geht, den eigenen Lebensstil zu ändern und sich klimafreundlich zu verhalten, sind die über 60-Jährigen ihren jüngeren Mitbürgern aber einen großen Schritt voraus. Während 41 Prozent der Jüngeren überwiegend regionale Lebensmittel einkaufen, ist es bei den Älteren bereits eine satte Zweidrittelmehrheit (70 Prozent). Auch im Hinblick auf Einwegprodukte, sind die Älteren Vorreiter: Während ein Viertel von ihnen versucht, Einwegprodukte zu vermeiden, sind es von den Jüngeren nur rund die Hälfte (54 Prozent).
Und nur 32 Prozent der 18- bis 39-jährigen Hamburger versuchen heute, auf Flugreisen zu verzichten – bei den Älteren sind es 57 Prozent. Auch beim Thema Autofahren steigt die Bereitschaft zum Verzicht mit dem Alter: So können sich lediglich 27 Prozent der 18- bis 39-Jährigen vorstellen, komplett auf das Auto verzichten. Von den 40- bis 59-Jährigen sind es 47 Prozent und von den über 60-Jährigen immerhin noch 40 Prozent.
„Jüngeren fällt der Verzicht im Bereich Mobilität besonders schwer“, so der Umweltpsychologe Prof. Gerhard Reese (Universität Koblenz-Landau): „Allerdings kann man ihnen dies schwerlich vorwerfen – sind sie doch in ein System hineingewachsen, in dem beispielsweise eine billige Flugmobilität erst möglich geworden ist. Ältere haben noch erlebt, dass Flugreisen ein teures und besonderes Vergnügen waren, das man sich nur selten geleistet hat.“ Während Jugendliche in der Fridays for Future-Bewegung und anderen Klimaschutzinitiativen aktiv seien, so Gerhard Reese, unterstützten Ältere Umweltverbände eher finanziell.
An der Online-Umfrage zum Thema Klimaschutz nahmen im Zeitraum vom 11. bis 17. September 2019 1.000 Hamburgerinnen und Hamburger ab 18 Jahren teil. Die Befragung wurde vom Nürnberger Marktforschungsinstitut mindline energy im Auftrag von Hamburg Energie durchgeführt.
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