„Wir entwickeln weitere innovative Getränke“
jugendvonheute Eure Zielgruppe sind junge Erwachsene – also quasi ihr selbst. Was hat BABO blue – und was muss ein neues Lebensmittel generell deiner Meinung nach haben, um bei der jungen Zielgruppe einzuschlagen?
Robin Stein Das Wichtigste ist, dass ein neues Produkt einfach schmeckt. Es kann noch so viel Aufmerksamkeit erregen, noch so gut aussehen: Wenn es dem Konsumenten nicht schmeckt, kauft er es höchstens ein Mal. Und das ist dann wirklich kein Geschäftsmodell. Bei Design oder Marketing aber ist es natürlich ein Vorteil, selbst zur Zielgruppe zu gehören.
jugendvonheute Ein blaues Biermixgetränk – das klingt zunächst nach einer Schnaps-, Pardon!, Bier-Idee. Ihr aber habt ein geeignetes Produkt für einen Innovationswettbewerb gesucht, den ihr später auch gewonnen habt. Wie habt ihr die Marktlücke gefunden?
Robin Stein Wir brauchten ein Produkt, dass es auf dem deutschen Markt in dieser Form nicht gibt. Unsere „Marktforschung“ war die Recherche in Getränkemärken, Supermärkten und Kneipen. Dabei haben wir festgestellt, dass es zwar Bier in blauen Flaschen, aber kein blaues Getränk gibt. Und damit hatten wir dann auch gleich die technische Herausforderung für den Wettbewerb der TU München: Denn wenn man zu Bier blauen Farbstoff gibt, wird es erst mal grün.
jugendvonheute Ihr habt nicht nur den Wettbewerb gewonnen, sondern anschließend auch einen PR-Coup gelandet: Eure Teilnahme an VOX-Show „Die Höhle der Löwen“ hat sicher dazu beigetragen, dass die ersten 200.000 Flaschen ausverkauft sind. Aber medialer Hype lässt beinahe zwangsläufig nach. Was kommt danach?
Robin Stein Natürlich flaut das Interesse ab. Und der Lebenzyklus eines Biermix-Getränks ist auch eher kurz. Deshalb setzen wir mit unserem Unternehmen auf weitere innovative Produkte. Ich will noch nicht zu viel verraten – aber wir werden neue Getränke in anderen Farben und mit besondere Effekten auf den Markt bringen. Wir wollen die Marke BABO mit Produktneuheiten am Leben erhalten.
jugendvonheute Mit eurer Firma BABO Beverages setzt ihr darüber hinaus auf das Thema Beratung. Arbeitsmangel oder Langeweile können für dieses Angebot nicht der Grund gewesen sein?
Robin Stein Das stimmt. Aber wir werden im Endeffekt alle Ingenieure der Getränke- und Lebensmitteltechnologie. Davon braucht man aber auf Dauer keine fünf und auch keine drei, wenn man eine Firma gründet, die vor allem auf Vertriebsaufgaben ausgelegt ist. Deshalb haben wir schon früh andere junge Start-ups bei der Getränkeentwicklung und beim Markteintritt beraten. Die ersten Projekte laufen – demnächst wird ein Tonic Water auf den Markt kommen, das wir mitentwickelt haben.
jugendvonheute Du hast es eben angedeutet – vom Gründungsteam haben sich zwei Kollegen im Januar verabschiedet. Warum?
Robin Stein Für Kaspar haben sich interessante Möglichkeiten in der Industrie ergeben und Josef möchte sich beruflich schlicht anders orientieren. Wir stehen aber noch im regen Austausch. Die beiden sind also nicht aus der Welt. Aber aus fünf Babos sind drei geworden – Ludwig, Patrick und ich. Und wir konzentrieren uns in diesem Monat erst mal auf unseren Uni-Abschluss.
jugendvonheute Da trifft es sich ja gut, dass BABO Blue ausverkauft/ausgetrunken ist. Durstige müssen sich ohnehin bis zur nächsten Auslieferung im März gedulden. Was steht – nach und neben den Abschlussarbeiten – als nächstes auf eurem Plan?
Robin Stein Wir müssen uns um die Vorbestellungen und den Aufbau neuer Vertriebsstrukturen für den Neustart im März kümmern.
jugendvonheute Und wie sieht es mit Marketingaktivitäten aus?
Robin Stein Natürlich versuchen wir, so gut es geht, die PR-Schiene weiter zu fahren. Und Social Media ist definitiv ein wichtiger Punkt. Zum einen haben wir nach der Ausstrahlung der Sendung enorm viel Feedback bekommen. Zum anderen – und das ist vielleicht noch wichtiger – haben wir dadurch den direkten Kontakt zu unseren Kunden. Jetzt hoffen wir, mit einem neuen Produktdesign und einem neuen Internetauftritt für die nächste Auslieferung noch mal Aufmerksamkeit erzielen. Dann werden wir sehen, was das Ganze abwirft, bevor wir entscheiden, wie viel wir ins Marketing investieren können.
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