Nicht nur die NSA hat Zugriff auf unsere Smartphones – auch simple Apps betätigen sich als eifrige Spione. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) haben 10.000 der beliebtesten Android-Apps getestet. Ergebnis: 91 Prozent der Apps verlangen vom Nutzer eine Berechtigung für den Aufbau einer Internetverbindung und ein Großteil nutzt diese mehr oder weniger als Blanko-Vollmacht, um beim Start ungefragt persönliche Daten zu verschicken. Insgesamt enttarnte der Test Datenübertragungen an 4358 Server in der ganzen Welt – ohne Wissen und Zutun des Nutzers. Fast die Hälfte der Apps kann den Aufenthaltsort des Gerätes und damit den des Nutzers bestimmen. 448 Apps sandten eindeutige persönliche Daten wie die IMEI an Server im Netz – wohl eine ganz besondere Form von Sendungsbewusstsein. Außerdem kommunizieren 70 Prozent der von den Fraunhofer-Forschern untersuchten Apps unverschlüsselt und damit leicht „app-fischbar“ mit der Außenwelt. Der Nutzer hat in den wenigsten Fällen Einflussmöglichkeiten: 1732 Apps legen beim Start des Geräts einfach los und agieren dann permanent im Hintergrund. Wie sagte Google-CEO Larry Page letztes Jahr so schön: „Man kann nicht 100 Prozent Sicherheit, 100 Prozent Privatsphäre und null Unannehmlichkeiten haben“
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