Kino sieht alt aus

Da locken selbst Nachos und Popcorn vergebens: 16- bis 24-jährige Kinobesucher erwerben 43 (!) Prozent weniger Tickets als vor fünf Jahren. Der Verkauf an 25- bis 39-Jährige sank im selben Zeitraum um rund ein Viertel. Setzt sich diese Entwicklung fort, entwickelt sich das Kino zum Seniorentreff – denn im Gegensatz zu den jungen Zielgruppen zieht es mittlerweile die Älteren häufiger ins Kino.

 

Der GfK-Report, der sich mit dem Jugendschwund in den Filmtheatern beschäftigt, trägt den passenden Namen Kritische Kino-Zielgruppen. Demnach nimmt nicht nur die Anzahl der an jüngere Zuschauer verkauften Tickets ab. Immer mehr gehen überhaupt nicht mehr ins Kino: So ist die Kinoreichweite unter den 18- bis 24-Jährigen in fünf Jahren um 13 auf 61 Prozent gesunken. Bei den 25- bis 39-Jährigen ging sie sogar um 15 Prozent zurück und lag damit erstmals unter die 50-Prozent-Marke.

Die Studie analysiert auch die Gründe für die steigende Kino-Abstinenz – aber eigentlich reicht schon ein einziges Zitat eines jungen Befragten, um die Malaise auf den Punkt zu bringen: „Zu Hause bekomme ich das Gleiche – nur einen Monat später – für weniger Geld. Und ich habe den Stress nicht, rauszugehen. Ich muss mich anstellen, vorher reservieren. Das kostet Zeit, ist Stress. Zu Hause kann ich mich gemütlich auf die Couch legen mit der Pizza.” Streaming & Lieferdienst schlagen immer öfter Kino & Popcorn.

Die Studie im Auftrag des Verbandes der Filmverleiher (VdF) sowie der beiden Kinoverbände HDF und AG Kino Gilde wurde von der Filmförderungsanstalt FFA gefördert. Grundlage ist ein mehrstufiger qualitativ-quantitativer Ansatz. Basis der quantitativen Analyse sind 11,6 Millionen Kinobesucher im Alter zwischen 14 und 39 Jahren mit mindestens einem Kinobesuch im Jahr.

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