Radio

Millennials vertrauen Suchmaschinen mehr als Medien

Liebe klassische Medien, jetzt heißt es stark sein: Nur noch 55 Prozent der deutschen Millennials vertrauen euch. Sogar auf Suchmaschinen verlassen sich die 18- bis 34-Jährigen lieber als auf eure Informationen (59 Prozent). Und gegenüber den reinen Online-Medien habt ihr in der jungen Zielgruppe nur noch einen Vertrauensvorschuss von gerade mal zwei Prozentpunkten.

Mit dem Radio erwachsen werden

Jeder weiß, welche Musik er als Teenager gehört hat. Das erste Konzert hinterlässt eine ebenso bleibende Erinnerung wie die erste Platte oder CD, die man selbst gekauft hat ­– manche Dinge ändern sich eben nie (selbst Vinyl liegt ja wieder im Trend). Die Autoren der soeben erschienenen JIM 2015 Jugend, Information, (Multi-)Media formulieren das so: „Musik spielt in der Zeit des Erwachsenwerdens eine zentrale Rolle. Analog dazu ist auch das Radio ein klassisches Musikmedium von hoher Alltagsrelevanz.“ Für etwa die Hälfte der Zwölf- bis 19-Jährigen ist es nach eigener Aussage (sehr) wichtig, Radio zu hören.

Höre und staune

Im Radio spielt nicht nur die Musik fürs Herz, sondern da gibt´s auch noch Futter fürs Hirn – nämlich Information: 27 Prozent der jungen Erwachsenen beziehen ihre Nachrichten vorzugsweise aus dem Radio. Damit ist Hörfunk die wichtigste News-Quelle der 18- bis 35-Jährigen – deutlich vor Fernsehen (19 Prozent) und Nachrichten-Websites (18 Prozent). Schwer aufgeholt haben laut einer Studie der Zeitschrift Neon die Nachrichten-Apps: Die nutzte 2012 gerade mal ein Prozent aller Befragten, heute sind es bereits 16 Prozent. Auch für den Musikgenuss ist laut Neon-Studie in erster Linie Radio zuständig.

UKW-Sender dominieren auch im Netz

Der Webradio-Markt wächst. 40,1 Prozent der Deutschen ab zehn Jahren haben schon einmal Radio über Internet gehört (Quelle: ma 2014 Radio I). Ein halbes Jahr zuvor waren es erst 35,6 Prozent. Und was wird gehört? Meistens die klassischen UKW-Sender, die zusätzlich via Internet zu empfangen sind. Sie werden online zwei bis drei Mal so häufig genutzt wie Web-only-Angebote. Lieblingssender bleibt eben Lieblingssender – egal auf welchem Übertragungsweg.